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Adam Smith

Obwohl der schottische Moralphilosoph und Aufklärer Adam Smith als Begründer der klassischen Nationalökonomie gilt und im Laufe seines Lebens ein umfangreiches und beeindruckendes Werk schuf, ist über sein Leben vergleichsweise wenig bekannt. Smith legte keinen allzu großen Wert darauf, sein Privatleben breitzutreten und verfügte sogar, dass nach seinem Tod alle seine persönlichen Aufzeichnungen vernictet werden sollen. Er wollte nur sein Werk veröffentlicht sehen und daran gemessen werden.

Getauft wurde Adam Smith am 16. Juni 1723 in Kirkcaldy. Sein genauer Geburtstag ist jedoch nicht gesichert. Vermutet wird der 5. Juni 1723 als Geburtstag. Smiths Vater war Direktor eines Bauunternehmens in Kirkcaldy. Er starb vor der Geburt des Sohnes, so dass die Mutter, Margret Douglas, Tochter eines reichen Landbesitzers. Das Kind alleine großziehen musste. Die Mutter war es auch, die ihn in seiner späteren Ausbildung förderte.

Adam Smith besuchte die Grundschule in Kirkcaldy und studierte ab seinem 14. Lebensjahr von 1737 bis 1740 an der Universität Glasgow. Er besuchte Vorlesungen von Francis Hutcheson, der ihn in seinen philosophischen und auch ökonomischen Überlegungen beeinflusste. Sein guter Abschluss im Jahr 1740 brachte ihm ein Stipendium, das ihm ein weiteres Studium ermöglichte. Von 1740 bis 1746 studierte Smith Philosophie am Balliol College in Oxford.

1746 kehrte Smith nach Kirkcaldy zurück, fand jedoch keine geeignete Anstellung und erhielt nur Dank guter Beziehungen 1748/49 die Möglichkeit, in Edinburgh eine Serie öffentlicher Vorlesungen zu halten über Themen von englischer Literatur und Rhetorik über Philosophie bis zu Jurisprudenz. Mit seinen Vorlesungen gewann er große Anerkennung sowohl in akademischen Kreisen wie auch bei den Studierenden. Bereits im Alter von nur 27 Jahren wurde Adam Smith Professor für Logik an der Universität Glasgow und 1752 Professor für Moralphilosophie. Die Moralphilosophie deckte damals ein weites Spektrum von Theologie über politische Ökonomie bis hin zu Ethik ab.

Adam Smiths erstes großes Werk, "Theorie der ethischen Gefühle" ("The Theory of Moral Sentiments"), wurde 1759 zu einem Erfolg und machte ihn rasch bekannt. Es befasste sich mit der menschlichen Natur und ihrem Verhältnis zur Gesellschaft. Smith vertrat darin die Ansicht, dass nicht eine höhere Instanz, sondern der Mensch selbst sich seine Schranken setzt.

1763 legte Adam Smith seine Professur nieder und nahm den finanziell lukrativen Posten des Tutors des jungen Henry Scott, 3rd Duke of Buccleuch an. Zusammen mit dessen Stiefvater Charles Townshend war Smith von Anfang 1764 bis Ende 1766 auf Bildungsreise durch Frankreich und die Schweiz. In dieser Zeit lernte Adam Smith einige führende Köpfen des Physiokratismus sowie die Turgot, Quesnay und Voltaire kennen.

Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien erschien 1776 "Der Wohlstand der Nationen" der zu einem großen Erfolg wurde. Smith beschrieb erneut die Auswirkungen von Eigeninteresse auf die Gesellschaft und die Bedeutung der Arbeitsteilung und Spezialisierung für den Wohlstand. Seine Kernaussage: Der Mensch neige zu Handel und Tausch und möchte seine Lebenssituation verbessern. Reichtum ergebe sich durch menschliche Arbeit.

Smith muss dem Bild des "zerstreuten Professors" entsprochen haben. Er nahm zwar aktiv am Leben diverser Clubs teil, war aber er kein guter Unterhalter, sondern oft in eigene Gedanken versunken. Bei dem nach Tisch üblichen Kartenspiel kam ihm manchmal spontan eine gute Idee, und er vergaß oder weigerte sich auszuspielen. In Diskussionen griff er selten ein, aber er konnte aufmerksam zuhören und holte sich Anregungen für eigene Ideen, deren Konsequenzen er oft sogleich bis in die kleinsten Einzelheiten durchdachte. Verheiratet war Smith nie. Er machte zwar mehrere Anträge, die jedoch alle abgelehnt wurden. So beschäftigte er sich vorwiegend mit dem Aufbau einer ansehnlichen Privatbibliothek.

Am 17. Juli 1790 starb Adam Smith in Kirkcaldy.

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