Biografie

Zitate
François de La Rochefoucauld

Teilnehmer an den Unruhen der Fronde, Schriftsteller und Schöngeist.
zeitweise politisch aktiver französischer Adeliger und Militär, der jedoch vor allem als Literat in die Geschichte eingegangen ist. Mit seinen aphoristischen Texten gilt er als der älteste der französischen Moralisten.
In den 1630er Jahren nahm er als Offizier an Feldzügen in Italien und Flandern teil.
Ebenfalls in den 30er Jahren beteiligte er sich unter dem Einfluss der Duchesse de Chevreuse an den erfolglosen Intrigen der Königin Anne d’Autriche und des Hochadels gegen Kardinal Richelieu, was ihm 1637 eine Woche Haft in der Bastille und die Verbannung aus Paris eintrug.
Nach dem Tod Richelieus (1642) und Ludwigs XIII. (1643) erhoffte er sich einen einflussreichen Posten von der zur Regentin ernannten Anne d’Autriche, ging aber leer aus und musste erleben, wie sie Kardinal Mazarin begünstigte, der bald die absolutistische Politik Richelieus fortsetzte.
1648 nahm La Rochefoucauld unter dem Einfluss der Duchesse de Longueville an der Fronde teil, einem bewaffneten Aufstand der Hohen Richter des Parlements, des Volkes von Paris und des Hochadels gegen Mazarin. Hier spielte er mehrfach eine Rolle bei Verhandlungen der Parteien, erlitt in den Kriegswirren aber auch große Vermögensverluste.
1652 wurde er, auf der Seite des Prince de Condé gegen Mazarin und die Krone kämpfend, im Gesicht verwundet und zog sich auf eines seiner Landgüter zurück. Da er zu stolz war, nach dem Sieg Mazarins um seine Begnadigung zu bitten, wurde er für rechtlos erklärt und floh ins österreichische Luxemburg.
1653 machte er dann doch seinen Frieden mit Mazarin und dem jungen Ludwig XIV., dem er aber immer suspekt blieb. Er kam zurück nach Paris und versuchte, seine prekären Vermögensverhältnisse zu verbessern.
1658 begann La Rochefoucauld mit der Abfassung kürzerer aphoristischer Betrachtungen über die Natur des Menschen allgemein und die Verhaltensweisen der Angehörigen der adligen Gesellschaft im Besonderen.
1664 gab er unter dem Titel Réflexions ou sentences et maximes morales eine Sammlung dieser pointierten, meist pessimistischen, oft sarkastischen Texte heraus.

Werke:
* Memoires, 1662
* Réflexions ou Sentences et maximes morales, 1664, 5. Auflage 1678. br>* Réflexions diverses, 1731 (posthum).

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