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Vicco von Bülow

Vicco von Bülow, der mit vollem Namen Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow heißt und der Nation eigentlich eher unter Loriot bekannt ist, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel als Sohn des Polizeimajors Johann-Albrecht von Bülow und dessen erster Ehefrau Charlotte von Roeder geboren.

Das alte mecklenburgische Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus im Dorf Bülow bei Rehna blickt auf eine lange Ahnenreihe zurück. Erstmals wird der Name Bülow bei der Grundsteinlegung des Ratzeburger Doms in 1154 urkundlich erwähnt. Der Stammbaum beginnt mit Godofridus de Bulowe im Jahr 1229 und enthält viele prominente Mitglieder di es im Staatswesen, beim Militär und in der Kirche zu hohen Ämtern brachten oder sich um das Kulturleben verdient machten. Einer der bekanntestenn ist Bernhard von Bülow, der Reichskanzler im Deutschen Kaiserreich war.

Der Familientradition entsprechend, begann von Bülow eine Offizierslaufbahn, war drei Jahre an der Ostfront im Einsatz und wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter und erster Klasse ausgezeichnet. Nach dem Krieg legte er 1946 in Northeim am Gymnasium Corvinianum das Abitur ab. Auf Anraten seines Vaters studierte er von 1947 bis 1949 Malerei und Grafik an der Kunstakademie in Hamburg. Nach dem Abschluss legte Bülow erste Arbeiten als Werbegrafiker vor und erfand das charakteristische Knollennasenmännchen.

Ab 1950 war Bülow als Cartoonist zunächst für das Hamburger Magazin Die Straße, danach für die Zeitschrift Stern tätig. Seit dieser Zeit verwendete er den Künstlernamen Loriot. Es folgten weitere Arbeiten für Weltbild und Quick. Allerdings erhielt von Bülow zu der Zeit immer nur kleine Auftragsserien und Verlage waren an seinen Zeichnungen nict interessiert. Erst 1954 erschien Loriots erster eigener Cartoonband im schweizerischen Diogens-Verlag unter dem Titel "Auf den Hund gekommen".

Ab 1967 moderierte Loriot zunächst die Fernsehsendung Cartoon für die ARD, in die er auch eigene Zeichentrickfilme einbrachte. Bundesweite Bekanntheit brachte Loriot der 1971 erschaffene Zeichentrick-Hund Wum, der zum Maskottchen der ZDF-Quizshow Drei mal Neun mit Wim Thoelke, dem er selbst auch die Stimme verlieh. Erschaffen als Begleiter seines Herrchens wurde Wum immer mehr zum eigentlichen Star und verdrängte sein Herrchen schließlich ganz. Zu Weihnachten 1972 wurde Wum mit dem Lied "Ich wünsch' mir 'ne kleine Miezekatze" so erfolgreich, dass er für neun Wochen die Spitze der deutschen Hitparade belegte.

Seit dieser Zeit ist Loriot ein fester Bestandteil der deutschen Unterhaltungslandschaft. Herausragend sind seine Sketche, die er teilweise auch selbst spielte, oft zusammen mit Evelyn Hamann. Dieses Duo wurde zum Komiker-Traumpaar. Evelyn Hamann spielte auch die weibliche Hauptrolle in Loriots Filmen. 1988 drehte Loriot als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller den Film "Ödipussi" und 1991 "Pappa ante Portas".

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