Zyperns Dank für Finanzhilfe aus Deutschland: Angela Merkel mit Hitler-Bärtchen

Warum lassen wir Zypern nicht einfach verrecken? fragt Eberhard Voß

Jetzt hat Zypern die ersehnte Finanzhilfe bekommen. Und wie immer ist Deutschland der Zahlmeister Nummer eins, der letztlich größte Geldgeber. Dankbarkeit für die Hilfe aus Zypern? Fehlanzeige!

Deutschland wird in die Nähe von Hitler und Nationalsozialismus gerückt. Man unterstellt den deutschen Helfern, dass sie sich Zypern unter den Nagel reissen und dem Land unerfüllbare Bedingungen für die Hilfe diktieren wollen.

Da fragt man sich doch: Spinnen diese Zyprioter? Da kriegen sie Hilfe und beschweren sich auch noch darüber. Hey, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!

Wer hat denn das Land in den Ruin getrieben? Wir Deutsche waren das sicherlich nicht. Jahre lang hat Zypern mit niedrigen Steuern und guten Renditen ausländisches Kapital angesaugt, oder besser: aus anderen EU-Zonen abgesaugt, indem sie unverantwortlich bessere Konditionen boten. Jetzt kommt der große Hammer, die Rechnung für diesen Kapital-Magnetismus: Das Geschäftsmodell bricht in sich zusammen - und die Banken Zypern sind pleite. Und der Staat gleich mit, weil auch der auf dieses bequeme Zockerspiel gesetzt hat, anstatt andere Industrie- und Handelszweige aufzubauen.

Doch die Krise hat letztlich auch Zypern getroffen und dort besonders hart zugeschlagen, weil die niedrigen Steuern und verlockenden Angebote für die ausländischen Investoren nie wirklich solide durchkalkuliert waren. Es konnte nur nach dem Prinzip Hoffnung funktionieren. Die stirbt bekanntlich zuletzt, aber unsterblich ist sie eben auch nicht. Wenn man nur gewinnen kann, wenn alles besser wird, und man keinen Plan B in der Tasche hat, dann kann man verdammt tief stürzen. Und Zypern ist gestürzt, sehr tief. Es gibt weit und breit keine Handlungsoptionen und selbst das Hilfepaket ist keine Garantie für die Zukunft. keiner weiß, ob die aktuellen Hilfen wirklich ausreichen, denn Experten deuten bereits an, das wegen dem fehlenden Plan B das Schlimmste dem Land möglicherweise noch bevor steht. Und was machen die lieben Nachbarn im Süden? Sie schimpfen auf die Geldgeber - und vor allem Deutschland. Sie beleidigen die deutsche Regierung und das deutsche Volk, indem sie Politiker und namentlich Angela Merkle und Schäuble auf eine Stufe stellen mit Verbrecher wie Hitler.

Was erwarten die Menschen in Zypern von uns? Etwa, das wir genauso blauäugig handeln wie sie selbst? Dass wir einfach mal ein paar Container Bargeld schicken und keine weiteren Fragen stellen, was mit dem Geld passiert, geschweige denn, dass es sinnvoll eingesetzt wird? Das ist doch wohl ein bisschen viel verlangt…! Unsere Bürger müssen auch hart arbeiten um diese Gelder zu erwirtschaften. Das ist etwas, was sich viele Menschen auf Zypern erspart haben, indem sie einfach auf Finanzpoker gesetzt haben. Sie haben verloren und wir sollen jetzt die Zeche bezahlen? Eigentlich bezahlen wir jetzt schon zum zweiten Mal. Denn durch die Dumping-Angebote aus Zypern ist Kapital aus unseren Regionen abgezogen wund in Zypern investiert worden. Geld das uns gefehlt hat - und jetzt fehlt es allen, weil Zypern sich verzockt hat.

Eigentlich hatte niemand in Zypern das Recht, überhaupt auf Hilfe zu warten. Wenn meine Nachbarn die Hypotheken für ihr mühsam finanziertes Einfamilienhäuschen nicht mehr zahlen können, kräht auch kein Hahn danach, was aus ihrer Zukunft wird. Das Häuschen ist halt weg, wird zwangsversteigert - und das war's… Warum müssen wir eigentlich Zypern diese Erfahrung ersparen. Lasst sie doch verrecken, wenn sie nicht einmal danke sagen mögen. Was sage ich, in diesem Zeiten ist man ja schon froh, wenn man als Helfender nicht anschließend auch noch beschimpft wird. Aber nicht einmal dafür reicht es in Zypern. Also lasst sie doch selber sehen, wo sie Geld herbekommen. Das muss ich auch, wenn ich die Rate für meinen Fernseher nicht mehr bezahlen kann. Oder gibt's neuerdings dafür Unterstützung von der EU mit Zwangsbeteiligung des TV-Herstellers… Das wäre dann doch Mal ein echter EU-Fortschritt…

— 30. März 2013
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