Fanny Gräfin zu Reventlow

48 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autorin

Ach, ich bin gelaufen, gelaufen und hingefallen, wieder aufgestanden, umgeworfen, wieder aufgesammelt, bis ich da angekommen bin, wo mein Ziel anfängt.

Alles Fühlende leidet in mir, aber mein Wille ist stets mein Bezwinger und Freudenbringer.

Auf einmal in einem ganzen Wirbel drin von Aventüren. Ach, wie ist es gut, wenn einem der moralische Halt so gänzlich fehlt.

Begehren des Mannes ist nie eine Beleidigung, selbst dann nicht, wenn rein gelegentlich und ohne alle "seelische Beimischung".

Bleibe allein, dann spuckt dir niemand ins Zimmer.

Das Heimweh hört doch nie auf.

Das Kind ist mein unermesslicher Reichtum.

Das Ärgern hab ich eigentlich aus meinem Programm gestrichen, ebenso das Verwundern über meine Mitmenschen.

Durch dieses Fenster hineinschauen, wo mein Kind im Bett liegt und auf mich wartet. Da liegt mein Kaiserreich!

Eigentlich ist jeder Tag wie eine große Schlacht mit vielen Lichtblicken.

Erst dann hört man auf, jung zu sein, wenn ein Verlangen nach dem andern Abschied nimmt oder totgemacht wird.

Es ist doch eigentlich der Hauptinhalt im Leben: Sehnsucht und wieder Sehnsucht.

Es ist doch unter aller Menschenwürde, krank und abhängig zu sein.

Es ist schrecklich, wenn zwei Menschen immer so verkehrt ineinander eingreifen, bei jeder Kleinigkeit dies Hängenbleiben, das nie in Richtigstellen, immer nur in Aushacken endigt.

Es ist so gut, allein zu sein. Mit Menschen ist's mir, als ob man innerlich zusammengeschnürt würde, und allein weitet sich's wieder.

Forcierte Jugendlichkeit macht nur noch viel älter.

Ich darf nur lieben, aber niemals jemandem gehören.

Ich darf nur lieben, aber niemals jemandem gehören.

Ich habe so selten einmal Zeit zum Träumen und doch so viele Träume.

Ich kann auch nicht alt werden, es geht einfach nicht.

Ich kann nicht brechen das ist eben das Schlimme. Ich zerbreche nie, bin der prädestinierte Phönix.

Ich will den anerkennen können, der in irgendetwas mit mir rivalisiert.

Ich will nur begehrt sein, wenn ich selbst begehre.

Immer steh ich draußen vor der Tür, wenn die andern Feste feiern. Dies furchtbare Alleinsein.

Immer war ich im Zwiespalt, weil ich gern beides vereinigen wollte, mein eigentliches Leben ohne Zügel und einen Menschen, der zu mir gehört.

Keine Arbeit und kein Geld, aber Ruhe.

Könnte ich leben, ohne zu arbeiten, ich wäre das glücklichste Wesen unter der Sonne.

Manchmal wollt ich, ich wäre alt, und alles schwiege schon in mir.

Mein Kind soll keinen Vater haben, nur mich. Und mich ganz. Oh, das geliebte!

Meine Wohnung kommt mir vor wie ein Heiligtum. Ich mag nur Menschen drin sehn, die ich mag. Alle anderen weise ich ab.

Mit einem Kind sollte man immer allein sein. Es gehört nicht unter mehrere große Menschen.

Müsste ich nicht arbeiten, das heißt mit dem Kopf arbeiten, so wäre ich eine vollkommene Mutter.

Nein, ich gehöre nicht zu diesen Menschen, ich bin ganz allein, und es ist eine Mauer zwischen uns, über die hinweg wir uns manchmal miteinander unterhalten.

Nur aushalten. Das ist eben die Sache.

Schrecklicher Gedanke, diese wundervolle Welt mit allen Schmerzen und Freuden einmal zu verlassen.

Schreien wirst du einst: Ich bin allein.

So ganz unselig kann ich nie mehr werden, denn der tiefste Grund meines Lebens ist doch das Muttersein.

Vielleicht brächte ich es soweit, in Glanz zu leben, aber ich hätte dann alles andere nicht, meine absolute Freiheit und mein Leben für mich.

Vor allem will ich eine gute, glückliche Mutter sein und mein Kind gut und glücklich machen. Das ist wohl das Einzige, das fest in mir steht.

Warum eigentlich macht mich die Einsamkeit verzweifelt? Es gibt ja Menschen genug, die ich um mich haben könnte, wenn ich sie rufe. Aber ich will sie alle nicht.

Warum fühle ich das Leben herrlich und intensiv, wenn ich viele (Beziehungen) habe? - immer das Gefühl, eigentlich gehöre ich allen.

Warum kann man mit fünfunddreißig Jahren nicht so gut anfangen wie mit zehn?

Wenn ich auch alt würde und einmal mit alten Augen das alles schauen müsste - ich bin doch durch das Leben gegangen, habe alle seine Rätsel und Schauer und Tiefen gelernt und gelebt und vielleicht gelöst und möchte nie mehr wünschen, nicht gelebt zu haben.

Wenn mir ein Schmerz widerfahren ist, fasst mich immer ein doppeltes Verlangen nach Leben - nie eigentlich Resignation.

Wer Gott sieht, stirbt.

Wie viel Egoismus steckt gerade in der Mutterliebe, mehr wie in allem andern.

Wir weinen immer allein.

Zahnarzt, Schmerzen. Bubi zahnt auch und schreit. Nerven rasen, Knie zittern, Misere auf der ganzen Linie.

 Top