Friedrich Schiller über Freiheit

  • Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, und würd' er in Ketten geboren.

Friedrich Schiller

deutscher Schriftsteller

* 10.11.1759 Marbach am Neckar
† 09.05.1805 Weimar

Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat

Friedrich von Schiller ist unter anderem auch geschätzt für seine Anschauungen über die menschliche Freiheit. Einer der zentralen Aussagen darüber hat er im Satz "Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, und würd' er in Ketten geboren." dokumentiert. Selbst Ketten vermögen nicht, die wahre Freiheit des Menschen einzuschränken, meint er.

Hier mag so manch einer stutzen und argumentieren, was an einem Gefangenen denn schon noch als frei zu bezeichnen sei. Er kann nichts unternehmen, sich nicht frei bewegen, sich nicht einmal körperlich verteidigen.

Die Freiheit, die Schiller meint, ist die Freiheit des Geistes. Sie kann über jede Situation triumphieren, wenn der Geist nur stark genug ist. Ob und wie stark er jedoch werden kann, hängt an unserem freien Willen, ihn zu schulen und zu fördern. Von alleine passiert da wenig.

Eine Geistesschulung, die immer auch eine Charakterschulung ist, braucht es gewiss, um diese Kraft über alle anderen Kräfte stellen zu können. Wie schwer dies im Alltag ist, weiß ein jeder von uns, der versucht, nur kleine Gewohnheiten zu verändern. Daran scheitern viele Menschen wieder und wieder. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, dem es schwerfällt, das Geschenk der Freiheit tatsächlich auch zu nutzen. Erst will er es, aber hat er es, fehlt im das Talent zur Nutzung.

Frei ist also nur der, der sich auch selbst zu überwinden weiß. Es ist nicht damit getan, das Geschenk der Freiheit erhalten zu haben und jederzeit aus freiem Willen heraus ein Ja oder Nein zu einer Sache zu sagen, sondern oft gibt es eine Reihe von Bedingungen, die entweder die Kraft der Überwindung brauchen oder aber die Kraft, die Folgen aus der selbstgewählten Freiheitsalternative auch selbst zu tragen… oder gar zu ertragen.

Die Freiheit und die Liebe sind es, die die Menschen von den anderen Mitgeschöpfen, den Tieren, in erster Linie unterscheidet. Tiere können nicht wirklich frei wählen, auch wenn es manchmal so erscheinen mag, sondern wählen rein aus Instinkt oder aus über Überlebens-Notwendigkeit heraus, wenn sie die Wahl haben. Menschen können diese Grenze kraft ihres Geistes überwinden.

Friedrich von Schiller, der Dichterfürst und große Denker, achtete die Freiheit des Menschen als eines der höchsten Güter, die uns von der Schöpfung zugeeignet wurden, auf das wir sie nutzen und auch beherrschen lernen, damit uns mehr und mehr zu freien Schöpferwesen entwickeln.

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