Ein Leben, das niemals Stürme bestreichen, / Dem toten Meere scheint's zu vergleichen!
Eins vor Allem tut dem Herzen / Not, daß du's im Leben lernst: / Ernst zu bleiben unter Scherzen, / Und zu scherzen mit dem Ernst.
Es hat mich oft schon tief gekränkt, / Und oft mich wieder erhoben, / Daß eben, was einer tadelnd verwarf, / Die andern rühmend loben.
Ihr braucht die Poesie nicht erst / In's Leben hineinzulegen; / Wenn ihr es recht erfaßt, so springt / Sie euch von selber entgegen.
Nicht gegen jedes Eigenlob / Sei Widerspruch erhoben; / Ein gutes Werk mag ungestraft / Sich selber, mein' ich, loben.
Wer immer saß im Klaren, / Kennt nicht den Wert des Licht's: / Wer Untreu' nie erfahren / Weiß von der Treue nichts.