Aller Schmeicheler ist der verworfenste, wer mit des Freimuts / Unbiegsamer Gebärd unter dem Herrscher sich bläht.
Dein Lied ist Morgentau, der über Rosen fließt. / Doch weißt du, Freund, daß Tau – auch Wasser ist?
Dein redseliges Buch lehrt mancherlei Neues und Wahres, / Wäre das Wahre nur neu, wäre das Neue nur wahr!
Die Bibel ist ein Buch, wo jeglicher, was ihn gelüstet, / sucht und jeglicher auch, was ihn gelüstet, entdeckt.
Ferne von Menschen zu sein, wenn dies Dir Seligkeit scheinet, / bist Du entweder ein Gott, Einsamer, oder ein Vieh.
Mehr denn der Mensch verlanget die Menschlichkeit. Jeglicher Becher / Kühlt dem Menschen den Durst; Menschlichkeit bildet ihn schön.
Mein Guter, zwischen Würd und Wert / Ist eine große Kluft. / Dein Ehrenamt nur wird geehrt; / Dich selber nennt man – Schuft.
Nicht aus Gunst erhob das Geschick dich; sondern zu zeigen, / Daß es sogar aus dir etwas zu machen verstand.