Walther von der Vogelweide

20 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

"Weib" muß der höchste Name für die Frauen sein / und ehret mehr als Frau.

Achtet auf eure Augen / öffentlich und heimlich, / laßt sie gute Sitten spähen / und die schlechten übersehen.

Anmut machet schön das Weib.

Das Äußere läßt aufs Innere schließen.

Daß man als schön sie preist, laß ich bei Frauen gelten, / den Männern steht es schlecht: Es klingt zu weich und fast wie Schelten.

Dem schlechtsten Manne diene, Sohn, daß dir der beste lohne!

Durchsüßet und geblümet sind die reinen Frauen. / So Wonnigliches gab es niemals anzuschauen / in Lüften noch auf Erden noch in allen grünen Auen. / Lilien oder Rosenblumen, wenn sie blicken / im Maien durch betautes Gras, und kleiner Vögel Sang / sind gegen solcher Wonnen farblos, ohne Klang. / Wenn man ein schönes Weib erschaut, das kann den Sinn erquicken, / und wer an Kummer litt, wird augenblicks gesundt.

Hütet eure Ohren, / oder ihr seid Toren! / Laßt ihr böses Wort hinein, / wird es euch zur Schande sein.

Ich hab mein Lehen, alle Welt, ich hab mein Lehen! / Nun fürcht ich nicht den Hornung an die Zehen / und brauche geizge Herren nicht mehr anzuflehen.

Minn' ist Minne, tut sie wohl. / Tut sie weh, so ist es nicht die rechte Minne, / und ich weiß nicht, wie man sie dann nennen soll.

Niemals pflanzt die Rute / Kindern ein das Gute: / Wer zu Ehren kommen mag, / dem gilt Wort soviel als Schlag.

Niemand kann erreichen / Kindeszucht mit Streichen.

Niemand kann mit Schlägen die Erziehung eines Kindes erzwingen. Den man zum ehrenwerten Menschen bilden kann, für den hat ein Wort dieselbe Wirkung wie ein Schlag.

Schenkens Lohn ist wie die Saat, / die aufgeht: Reiche Ernte naht, / wenn reichlich ausgestreut man hat.

Under der linden / an der heide, / dâ unser zweier bette was, / dâ muget ir vinden / schône beide / gebrochen bluomen unde gras. / Vor dem walde in einem tal, / tandaradei, / schône sanc diu nahtegal.

Versperrt ist mir des Glückes Tor, / ich stehe wie verwaist davor, / vergeblich ist und nutzlos all mein Klopfen. / Könnt wohl ein Wunder größer sein: / Es regnet rechts und links, allein / ich Dürstender bekomme keinen Tropfen.

Viel falsche Münz' in unsern Tagen ist nach der Minne Bild geschlagen.

Was kriechet unde flieget / und Bein zur Erde bieget. / das sah ich unde sag euch das: / Der keines lebet ohne Haß.

Wer alles gleich gewährt aus Gunst, / der Herr kennt nicht des Schenkens Kunst.

Wer guten Weibes Minne hat, / der schämt sich aller Missetat.

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