Der Mensch ist ein anbetendes Tier.
Es ist kein Zweifel: Tausende werden dich anbeten; aber dich lieben - das konnte allein mein Herz.
Wo Tausende anbeten und verehren, / Da wird die Glut zur Flamme, und beflügelt / Schwingt sich der Geist in alle Himmel auf.
Gott liebt und lobt sich selbst, so viel er immer kann: Er kniet und neiget sich, er bet't sich selber an.
Es ist im Menschenvolk einmal so Brauch, / Vor irgendwem im Staub zu liegen auf dem Bauch.
Dein Lied ist Morgentau, der über Rosen fließt. / Doch weißt du, Freund, daß Tau – auch Wasser ist?
Anbetung an sich ist wichtig und nicht das, was man verehrt. Ein Heide, der einen Berg oder einen Baum anbetet, findet präzise heraus, welche Stellung er selbst gegenüber dem Universum einnimmt, und er erkennt eine über sich stehende Instanz an, eine unabdingbare Voraussetzung des Menschseins.
Ein Götzenbildner betet Buddha nicht an, denn er weiß, woraus er gemacht ist.
Und wenn der Feueranbeter das heilige Feuer hundert Jahre schürt, wenn er hineinfällt, wird es ihn verzehren.