Germaine Baronin von Staël-Holstein

23 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autorin

Ansichten, die vom herrschenden Zeitgeist abweichen, geben der Menge stets ein Ärgernis.

Berlin, diese ganze moderne Stadt, macht, so schön sie ist, keinen wirklich bedeutenden Eindruck (...). Die Hauptstadt Preußens gleicht dem Staat selbst: Die Gebäude und die Institutionen sind erst ein Menschenalter alt und nicht mehr, weil ein einziger Mann ihr Urheber ist.

Das Genie hat kein Geschlecht.

Das Unheil, welches die schlechten Bücher anrichten, kann nur durch die guten wieder ausgeglichen, die Nachteile der Aufklärung nur durch einen höheren Grad von Aufklärung vermieden werden.

Der Charakter ist ein Instinkt. Er hängt noch mehr von der Natur ab als der Geist, und doch geben die Umstände allein dem Menschen Gelegenheit, ihn zu entwickeln.

Der Mann muß der öffentlichen Meinung trotzen, das Weib sich ihr unterwerfen.

Der Spiegel ist ein Beichtvater, der den Mund hält.

Die Geister, die sich in der Einsamkeit entwickelt haben, und die, welche durch die Gesellschaft gebildet worden sind, stehen im vollkommensten Gegensatz zueinander.

Die genialen Menschen aller Länder sind sehr wohl imstande, einander zu verstehen und zu achten.

Die Gesellschaft! Wie verhärtet sie das Herz, wie frivol macht sie den Geist! Wie macht sie uns dafür leben, was man von uns sagen wird!

Die Liebe ist die Geschichte des Lebens einer Frau, die Episode im Leben eines Mannes.

Die Liebe ist ein Kind der Ewigkeit. Sie verwischt die Erinnerung an den Anfang und nimmt die Angst vor dem Ende.

Die Öfen, das Bier und der Tabaksrauch bilden in Deutschland um die Leute aus dem Volke eine schwere, heiße Atmosphäre, aus der sie nur ungern heraustreten.

Es gehört viel Kraft dazu, Gefühle zu zeigen, die ins Lächerliche gezogen werden können.

Für als Alter oder die späteren Jahre, wo man allein steht, ist die Ehe nötig und erwünscht. Die Jugend findet überall ihre Freuden.

In Frankreich studiert man die Menschen, in Deutschland die Bücher.

Liebe ist Eigenliebe zu zweit.

Man muss im Leben wählen zwischen Langeweile und Leiden.

Manche Leute schlafen nur deshalb so gut, weil sie so langweilige Träume haben.

Nichts ruft die Erinnerungen an die Vergangenheit so lebhaft wach, wie die Musik.

Nur selten hört man unter den Deutschen so genannte Bonmots: Die Gedanken an sich muss man bewundern, nicht den Ausdruck, den man ihnen gibt.

Von den Bauwerken in Deutschland sind nur die gotischen der Beachtung wert.

Witz ist Wissen um die Ähnlichkeit verschiedener Dinge und die Verschiedenheit ähnlicher Dinge.

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