Niccolò Machiavelli

45 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Bei keinem Volk hat es einen bedeutenden Gesetzgeber gegeben, der nicht auf Gott zurückgegangen wäre; denn andernfalls wären seine Gesetze nicht anerkannt worden.

Da alle menschlichen Dinge in Bewegung sind und nicht ruhen können, so müssen sie steigen oder fallen; und zu vielem, wozu die Vernunft nicht rät, zwingt uns die Notwendigkeit.

Das Glück ist mehr auf der Seite des Angreifers als auf der desjenigen, der sich verteidigt.

Das Glück und die Natur halten unsere Rechnung immer im Gleichgewicht, nie erzeigt sie uns eine Wohltat, dass nicht gleich ein Übel käme.

Dass wir uns nicht ändern können, hat zweierlei Gründe: Zum einen können wir uns unserer eigenen Natur nicht widersetzen, zum andern ist es unmöglich, einen Menschen, der bei einer bestimmten Art zu handeln Glück gehabt hat, zu überzeugen, dass es gut sein kann, auch einmal anders zu handeln.

Den Dingen, die man nicht aufhalten kann, muss man freien Weg lassen, wie es die Alten mit den Elefanten und den Sichelwagen taten.

Den Völkern schadet vielmehr die Habsucht der eigenen Bürger als die Raubgier der Feinde. Dieser läßt sich bisweilen ein Ziel setzen, jener aber nicht.

Die Menschen beurteilen alle Dinge nach dem Erfolg. Jeder sieht, was du scheinst, und nur wenige fühlen, was du bist.

Die Menschen glauben, nur dann ihren Besitz sicher zu haben, wenn sie von anderen etwas hinzuerwerben.

Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindrucke des Augenblickes ab, daß einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen läßt.

Die Natur erzeugt wenige mutige Männer, Kunst und Übung bilden viele.

Die Ursache der Zwietracht in Republiken sind größtenteils Muße und Friede, die Ursache der Einigkeit sind Furcht und Kriege.

Ein Bildhauer meißelt leichter eine schöne Statue aus einem rohen Block als aus einem Marmor, den ein anderer schlecht bearbeitet hat.

Eine Veränderung bewirkt stets eine weitere Veränderung.

Es gibt kein anderes Mittel, sich gegen Schmeichler zu schützen, als zu verstehen zu geben, daß uns niemand kränkt, wenn er uns die Wahrheit sagt.

Es ist leichter, gehorchen als befehlen zu lernen.

Es ist nicht leicht zu bewerkstelligen, dass sich mehrere leitende Persönlichkeiten gegen eine einzige verbünden; gelingt es, so ist dieses Bündnis oft nicht von langer Dauer.

Es ist nicht weise, das zu verteidigen, was man ohnehin aufgeben muss.

Es ist nun einmal so, dass man immer dem glaubt, der Gutes verspricht. Daher kommt es auch, dass man den Ärzten so viel Vertrauen schenkt und dass man oft, indem man ihnen glaubt, die eigene Habe verliert.

Es ist unmöglich, einen Mann, dem durch seine Art zu verfahren, viel geglückt ist, zu überzeugen, er könne gut daran tun, anders zu verfahren. Daher kommt es, daß das Glück eines Mannes wechselt; denn die Zeiten wechseln, er aber wechselt nicht sein Verfahren.

Ich weiß wohl, dass viele unter dem Schein von Anteilnahme uns zum Reden bringen und uns hinterher verhöhnen.

In Wahrheit verdient den Hass des Volkes jene Art von Autorität, die Einzelne sich anmaßen, nicht aber jene, die sie sich durch Großmut, Geneigtheit und Hochsinn erwerben.

Keiner wird betrogen als der, welcher traut.

Man soll nie versuchen, durch Gewalt zu siegen, wo man es durch Betrug vermag.

Mit einem schlechten Alleinherrscher aber kann niemand sprechen, gegen ihn gibt es kein anderes Mittel als das Eisen.

Mit einem schlechten Alleinherrscher aber kann niemand sprechen, gegen ihn gibt es kein anderes Mittel als das Eisen.

Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

Nichts ist so unsicher und unbeständig wie das Ansehen der Macht, die nicht auf sich selbst beruht.

Oft täuscht man sich, wenn man glaubt, durch Bescheidenheit den Hochmut bezwingen zu können.

Um kraftvolle Taten zu befehlen, muss man stark sein. Wer diese Stärke besitzt und kraftvolle Taten befiehlt, kann die Ausführung nicht durch Sanftmut erwirken.

Unsere Sehnsucht wird immer größer, je weniger wir sie befriedigen können.

Was die Klugheit und Beständigkeit anbelangt, so behaupte ich, dass das Volk klüger ist und ein richtigeres Urteil hat als ein Alleinherrscher. Nicht ohne Grund vergleicht man die Stimme des Volkes mit der Stimme Gottes.

Wer betrügt, der wird stets jemanden finden, der sich betrügen lässt.

Wer seine Bequemlichkeit für die anderer aufgibt, verliert die seinige, ohne dass man ihm dafür dankt.

Wer sich mit einem halben Siege begnügt, handelt allzeit klug; denn immer verliert, wer einen Sieg bis zur Vernichtung des Gegners anstrebt.

Wer sich zum Alleinherrscher erhebt und Brutus nicht tötet, oder wer einen Freistaat gründet und die Söhne des Brutus nicht hinrichten lässt, wird sich nicht lange halten.

Wer will, daß ihm die anderen sagen, was sie wissen, der muß ihnen sagen, was er selbst weiß. Das beste Mittel, Informationen zu erhalten, ist, Informationen zu geben.

Wer zu Unrecht jemanden beleidigt, gibt anderen Anlass, ihn zu Recht zu beleidigen.

Wo die Not drängt, da wird Tollkühnheit zur Klugheit.

Wo die Strafen groß sind, müssen auch die Belohnungen groß sein.

Wo man weniger weiß, argwöhnt man am meisten.

Zieh viele darüber zurate, was du tun sollst, aber teile nur wenigen mit, was du ausführen wirst.

Zu befehlen versteht nur, wer seine eigenen Eigenschaften mit den Eigenschaften dessen, der gehorchen soll, vergleicht. Findet er dabei das richtige Verhältnis, dann soll er befehlen. Findet er es nicht, dann soll er es lassen.

Zu einem zügellosen, aufrührerischen Volke kann ein wohlmeinender Mann sprechen und es leicht wieder auf den rechten Weg führen. Zu einem schlechten Fürsten kann niemand reden. Gegen ihn gibt es kein Mittel als das Eisen.

Zwang und Not, nicht geschriebene Verträge und Verpflichtungen treiben den Herrscher dazu, sein Wort zu halten.

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