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August Bebel

Der Politiker August Bebel war einer der Begründer der organisierten sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Deutschland und gründete 1869 mit Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), eine Vorläuferorganisation der heutigen SPD. Ab 1892 war Bebel einer der beiden Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Bebel machte sich aber auch als Autor einen Namen. Neben seiner 3-Bändigen Autobiographie "Aus meinem Leben" verfasste er Schriften zu sozialistischen Themen wie "Die Frau und der Sozialismus" (1879) und "Der deutsche Bauernkrieg" (1876). Aus seiner Feder stammt aber auch eine Biographie über Charles Fourier, sowie 1884 "Die mohamedanisch-arabische Kulturperiode".

Geboren wurde August Bebel am 22. Februar 1840 in Deutz bei Köln als Sohn eines Unteroffiziers. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, insbesondere als der Vater 1844 im Alter von nur 35 Jahren einer Lungentuberkulose erlag. Bebels Mutter heiratete daraufhin den Zwillingsbruder des Vaters, der aber auch zwei Jahre später verstarb. Verarmt musste Bebel mit seiner Mutter zu ihrer Familie nach Wetzlar ziehen. Immerhin konnte er dort die Volksschule besuchte.

Als die Mutter 1853 starb, hinterließ sie ihren Kindern einige kleine Parzellen rund um Wetzlar. Das angestrebte Bergbaustudium konnte Bebel sich aus finanziellen Gründen nicht leisten. Er absolvierte deshalb von 1854 bis 1857 eine Lehre als Drechsler und trat nach Anschluss der Lehre 1858 seine Gesellenwanderung an, die ihn bis nach Salzburg führte.

1860 kehrte er nach Wetzlar zurück, wo er jedoch keine Arbeit fand nach Sachsen weiterzog, wo er 1863 in Leipzig die Putzmacherin Julie Otto kennenlernte und drei Jahre später heiratete. Julie Bebel war politisch ebenfalls sehr aktiv unterstützte ihren Mann auch in den Jahren seiner wiederholten Inhaftierung.

In Leipzig fand Bebel rasch Arbeit in einer größeren Werkstatt und konnte sich 1864 eine eigene Werkstatt einrichten.

Bereits während der Gesellenwanderung war Bebel mitglied in Arbeitervereinen geworden und engagierte sich auch in Leipzig im Vereinswesen der Arbeiter und Handwerker.

Auch im 1861 gegründeten Gewerblichen Bildungsverein war Bebel Mitglied und nutzte das Angebot an Vorträgen und Kursen intensiv. 1862 wurde er Mitglied im Vorstand des Bildungsvereins.

Im Herbst 1862 begannen die Vorbereitungen zur Gründung eines überregionalen Deutschen Arbeitertages.

1866 gründete er zusammen mit Wilhelm Liebknecht die radikaldemokratische Sächsische Volkspartei und trat auch der 1864 in London gegründeten sozialistischen Internationalen Arbeiter-Assoziation (die Erste Internationale) bei.

In den nächsten Jahren warb Bebel als Redner und als Autor für die neue Partei. Große Beachtung fand seine Anfang 1870 veröffentlichte Broschüre "Unsere Ziele". Bebel favorisierte die genossenschaftliche Produktionsweise als Ersatz für das Privateigentum und setzte sich auch intensiv für die Emanzipation der Frau ein.

Wegen seiner politischen Aktivitäten kam Bebel vor Gericht und wurde in Leipzig zu einer Gefängnisstrafe von drei Wochen verurteilt.

In der Wahl zum konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes wurde Bebel als Abgeordneter gewählt und blieb dies auch bis zu seinem Tod.

Am 13. August 1913 starb August Bebel in Passugg, Schweiz.

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