Biografie

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Carl Schurz

Der radikaldemokratische und spätere amerikanische Politiker Carl Schurz wurde am 2. März 1829 in Liblar bei Köln als Sohn eines Lehrers geboren.

Dank der Betreung durch seinen Vater wurde Schurz bereits zum Schuljahr 1833/34, als er gerade mal 4 Jahre alt war, an der Grundschule in Liblar eingeschult. Ab Ostern 1837 besuchte er die Seminarübungsschule in Brühl und von 1839–1846 das Marzellengymnasium in Köln. Allerdings konnte er die Schule aufgrund finanzieller Probleme nicht beenden. Schurz zog daraufhin nach Bonn, wo er als Externer im Juli 1847 das Abitur ablegte. Anschließend begann er ein Studium der Philologie und Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Mit dem Studium nahm das Leben von Schurz eine Wende. Er interessierte sich zunehmend für politische Fragen und freundete sich mit Professor Gottfried Kinkel an, einem evangelischer Theologen, de sich auch als Schriftsteller und Politiker hervortat.

Während seines Studiums schloss sich Schurz bereits 1847 der Bonner Burschenschaft Frankonia und im Jahr 1849 der Bonner Burschenschaft Normannia an. Im August 1848 wurde er Sprecher der Frankonia und am 1. Dezember 1848 Präsident des neugegründeten demokratischen Studentenvereins in Bonn.

Am 10. Mai 1849 nahm Schurz während der Märzrevolution am Sturm auf das Siegburger Zeughaus teil. Er wurde angeklagt, aber freigesprochen. Doch Schurzbeteiligte sich als Adjutant von Fritz Anneke an der Badische Revolution, die jedoch niedergeschlagen wurde. In der Folgezeit flüchtete Schurz nach Frankreich und in die Schweiz - und sah letztlich nur noch den Ausweg nach Amerika als letzte Hoffnung. Vorher befreite er im November 1950 noch seinen früheren Professor und Freund Kinkel aus einem Gefängnis in Spandau.

Bis August 1952 lebte Schurz zunächst in London, wo er Margarethe Meyer heiratete, die später als Gründerin des ersten Kindergarten in den USA von sich reden machte.

Ende 1852 reiste Schurz nach Philadelphia und zog 1856 weiter nach nach Watertown im Staat Wisconsin. Dort arbeitete er zunächst als Landverkäufer. Doch auch dort war Schurz politisch aktiv und wurde bald zu einem der einflussreichsten Führer der Republikanischen Partei, an derem Wahlsieg in 1860 er einen großen Anteil hatte, da es im gelang, viele Deutschamerikaner zu den Republikanern zu ziehen. Als Dank ernannte ihn der neugewählte US-Präsident Abraham Lincoln bei seinem Amtsantritt zum Botschafter in Spanien. Dort blieb Schurz aber nur bis Januar 1862 und kehrte dann wegen des Bürgerkriegs nach Amerika zurück, wo er in die Unionsarmee eintrat.

1865 verließ Schurz die Armee und gründete in Detroit die republikanische Zeitung "Detroit Post". Zwei Jahre später zog er nach St Louis wo er miteigentümer und Redakteur der "Westlichen Post" wurde.

1869 wurde Schurz erstmals in Missouri zum Senator gewählt, wo er insbesondere die Korruption unter Präsident Ulysses S. Grants bekämpfte. Präsident Rutherford B. Hayes ernannte Schurz 1877 zum Innenminister. In dieser Funktion beendete Schurz die Wirren nach dem Sezessionskrieg in den Südstaaten und erreichte auch eine Erneuerung der Indianerpolitik des Landes, indem er diese in die zivile Verwaltung integrierte.

Am 14. Mai 1906 starb Carl Schurz in New York. Er war der erste gebürtige Deutsche, der Mitglied des Senates der Vereinigten Staaten von Amerika wurde. "Ubi libertas, ibi patria" - "Wo die Freiheit ist, ist das Vaterland." - lautet ein Ausspruch, der ihm zugeschrieben wird. Er fand sein Vaterland in Amerika für das er bis zu seinem Tod politisch aktiv war.

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