Ernst von Wildenbruch

Ernst von Wildenbruch war der der Sohn des preußischen Generalkonsuls in Beirut und späteren Generalleutnants Louis von Wildenbruch sowie ein Enkel des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen und kam am 3. Februar 1845 in Beirut (Libanon) zur Welt.

Nach weiteren Auslandsaufenthalten in Athen und Konstantinopel ließ sich die Familie von Wildenbruch 1857 in Berlin nieder. Dort besuchte Ernst von Wildenbruch das Französische Gymnasium.

1859 trat Ernst von Wildenbruch in das königliche Kadettencorps ein, das er 1863 mit dem Offizierspatent beendete. Anschließend diente er zwei weitere Jahre als Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam bevor er den .den aktiven Militärdienst quittierte um Rechtswissenschaften zu studieren. Dafür musste er jedoch zunächst sein Abitur nachholen, das er zuvor wegen des Kadettencorps abgebrochen hatte. In den folgenden zwei Jahren besuchte von Wildenbruch das Gymnasium von Burg bei Magdeburg und studierte dann von 1867 bis 1870 in Berlin Rechtswissenschaften. 1866 und 1870/71 nahm er als preußischer Reserveoffizier an den Kriegen gegen Österreich und Frankreich teil. Ab 1871 war er Referendar am Appellationsgericht in Frankfurt (Oder) und legte 1876 sein zweites Staatsexamen ab. 1877 arbeitete von Wildenbruch für einige Monate als Richter bevor er eine Anstellung in der juristischen Abteilung des Auswärtigen Amtes erhielt.

1885 heiratete Ernst von Wildenbruch Maria Karoline von Weber, eine Enkelin des Komponisten Carl Maria von Weber.

Am 15. Januar 1909 starb Ernst von Wildenbruch in Berlin.

In der wilhelminischen Zeit war Ernst von Wildenbruchs ein viel gespielter Dramatiker. Sein literarisches Werk umfasst zahlreiche Balladen, Dramen, Romane und Erzählungen. Er gilt als ein Hauptvertreter des großen gründerzeitlichen historisch-patriotischen Dramas der 1880er Jahre und der nationalistisch-patriotischen Bismarcklyrik der Zeit um 1900, die teilweise auch sozialkritische Themen aufgriff. Aber auch einige seiner Lieder wurden später vertont.