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Eugène Ionesco

Eugène Ionesco wurde am 26. November 1909 in Slatina, Rumänien, erster Sohn eines rumänischen Juristen und Verwaltungsbeamten und der in Rumänien aufgewachsenen Tochter eines dort tätigen französischen Eisenbahningenieurs geboren.

1913, als Ionesco 4 Jahre alt war, zog die Familie nach Paris, da der Vater dort promovieren wollte. Doch als 1916 Deutschland und Österreich Rumänien den Krieg erklärten, ging der Vater zurück nach Rumänien und brach bald darauf alle Kontakte zur Familie ab und ließ sich scheiden.

Eugène Ionesco, seine jüngere Schwester und die Mutter blieben in Paris, wo sie sich aber nur dank der Hilfe ihrer französischen Verwandten über Wasser halten konnten. Von 1917 bis 1919 lebte Ionesco mit seiner Schwester bei einer Bauernfamilie im Dorf La Chapelle-Athenaise, nahe Laval. Ionesco beschreibt diese Zeit später als eine "paradiesische Zeit".

1925 suchten die Geschwister Kontakt zum Vater und zogen nach Bukarest. Die Beziehungen blieben jedoch angespannt: zur Schwiegermutter kam kein rechtes Verhältnis auf und mit dem Vater stritt sich Ionesco über seine berufliche Zukunft. Der Vater lehnte eine Tätigkeit als Schriftsteller ab, was 1926 zum endgültigen Bruch führte. Ionesco zog erneut zur Mutter, die inzwischen auch nach Rumänien zurückgekehrt war.

1928 begann Ionesco ein Studium der französischen Sprache an der Universität Bukarest. Hier lernte er auch seine spätere Frau, die Jura- und Philosophiestudentin Rodica Burileanu kennen, die er 1936 heiratete.

Bereits während seines Studiums begann Ionesco mit dem Schreiben rumänischer Lyrik, Feuilletons und Literaturkritiken. Nach Abschluss des Studium unterrichtete er ab 1934 Französisch an verschiedenen Schulen.

Die Zeit von 1938 bis 1945 war für Eugène Ionesco schwierig. Er wechselte mehrfach zwischen Rumänien und Paris und blieb letztlich nach dem Krieg endgültig in Frankreich, wo er bis 1955 als Druckfahnen-Korrektor für einen juristischen Verlag tätig war.

Im Jahr 1950 wurde Ionescos erstes Bühnenwerk "La Cantatrice chauve" (dt.: Die kahle Sängerin), das gute Kritiken erhielt. Es folgten die Stücke "La Leçon" (dt.: Die Unterrichtsstunde) und "Jacques ou la Soumission" (dt.: J. oder die Unterwerfung) .

In den Folgejahren erschienen diverse Werke, mit denen Eugène Ionesco sich als absurd-witziger Autor etablierte. 1954 unternahm er nach dem Stück "Le Tableau" (dt.:/Die Tafel) und der Erzählung "Oriflamme" erstmals eine Vortragsreise ins Ausland.

Eugène Ionesco erhielt diverse Ehrungen und Preise. Darunter 1973 den Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft.

In den 1980er und 1990er Jahren litt Ionesco zunehmend unter schweren Depressionen. Als Therapie dagegen begann mit der Malerei.

Am 28. März 1994 starb Eugène Ionesco in Paris.

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