Biografie

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Ferdinand von Schill

Ferdinand von Schill wurde am 6. Januar 1776 in Wilmsdorf bei Dresden als Sohn eines Kavallerie-Offiziers in eine Soldatenfamilie geboren.

Bereits 1790, mit gerade 14 Jahren, wurde Schill von seinem Vater dem Grafen Kalckreuth vorgestellt, der Kommandeur des renommierten Dragonerregiments Anspach-Bayreuth war. Schill wurde als Fähnrich aufgenommen und diente ab 1793 in Pasewalk als Sekondeleutnant, im Dragonerregiment, das ab März 1806 den Namen Königin-Dragoner trug.

Als Secondlieutenant wurde er 1806 bei Jena verwundet und rettete sich über Magdeburg und Stettin nach Kolberg. Nach seiner Genesung gestattete Kommandant von Lucadou Schill, mit wenigen Leuten Streifzüge in der Umgebung zu unternehmen.

Das Freikorps hatte die Aufgabe, die Verbindungen des aufziehenden Feindes zu unterbrechen, preußische Kassen- und Magazinbestände aufzubringen sowie kleinere französische Kommandos zu überfallen. Darin war Schill mit seinem Freikorps sehr erfolgreich. Für den Überfall von Gülzow am 7. Dezember 1806 erhielt er gar den Verdienstorden und eine Cabinetsorder vom 12. Januar 1807 ermächtigte ihn zur Errichtung und Führung eines Freicorps aus Ranzionierten, das Pommern decken sollte.

Die Bevölkerung unterstützte Schill und seine tatenlustigen Soldaten. Er verstand es, ihre Hoffnungen zu beleben und trotz mangelhafter Ausrüstung in seiner Truppe eine patriotische Begeisterung zu entfachen. Dies entspricht einer gewissen Tragik. Denn Schills kleinere Unternehmungen verliefen meist glücklich, während die größeren meist scheiterten.

Ferdinand von Schills militärisches Wirken gilt als eher gering, während seine volkstümlichen Bedeutung geradezu herausragend war. Sein Name und sein couragiertes Handeln bewahrte die Hoffnung bei den kleinen Leuten, die ihn dafür liebten und ihm zujubelten. Und Schill fand meist die passenden Worte, um die Menschen auf der Straße anzusprechen. So auch bei seiner Ansprache auf dem Marktplatz von Arneburg an der Elbe am 12. Mai 1809 wo er in Anspielung auf Psalm 73,19 den Menschen zurief: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Der Satz wurde zu einem geflügelten Wort - auch wenn heute nur noch wenige wissen, von wem er stammt. Schill, über den Ernst Moritz Arndt 1812 "Das Lied vom Schill" dichtete, ist heute weitestgehend in Vergessenheit geraten.

Ferdinand von Schill starb so wie viele seiner Unternehmungen zuvor ausgingen: Als die Franzosen am 31. Mai 1809 die Stadt Stralsund angriffen, stand Schill am Tribseer Tor um den Angriff abzuwehren. Doch die Attacke war nur ein Ablenkungsmanöver. Die Hauptmacht des Gegners konzentrierte sich auf das Kniepertor, von wo aus sie schnell in die Stadt vordringen konnten. Auf der Flucht vor den Franzosen wurde Schill von einer Kugel tödlich getroffen. Sein Kopf wurde später als Trophäe an König Jerome übersandt.

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