Biografie

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Friedrich Fröbel

Der deutsche Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel kam am 21. April 1782 in Oberweißbach, Thüringen, zur Welt. Als Schüler Pestalozzis gründete er Kindergärten in Deutschland, deren Bezeichnung "Kindergarten" für Einrichtungen zur Kinderbetreuung auf ihn zurückgeht.

Allerdings entstand Fröbels Leidenschaft für die Kindeserziehung erst nach und nach. Zunächst absolvierte er eine Landwirtschafts- und Försterlehre und betrieb dann mathematisch-naturwissenschaftliche Studien in Jena. Von 1802 bis 1805 war er Landmesser.

Als Erzieher begann er erstmals 1805 an der Musterschule in Frankfurt am Main und lernte dort die Ideen Johann Heinrich Pestalozzis kennen. Ab 1806 war Fröbel dann als Hauslehrer für die drei Söhne einer adeligen Familie in Frankfurt tätig und lebte mit den drei Kindern von 1808 bis 1810 in Pestalozzis Institut in Iferten in der Schweiz. Am Ende dieses Aufenthalts war Fröbel enttäuscht über Auseinandersetzungen zwischen Lehrern des Instituts und über Pestalozzis Stellungnahmen in Bezug auf diesen Zustand.

Friedrich Fröbel entwickelte Pestalozzis Elementarmethode weiter und entdeckte die besondere Bedeutung der frühen Kindheit in der menschlichen Entwicklung. 1811 setzte er seine Studien in Göttingen und Berlin fort, ohne sie jedoch mit einem Zertifikat abzuschließen. Anschließend wurde Fröbel Lehrer an der Plamannschen Schule in Berlin, die in jener Zeit ein pädagogisches und patriotisches Zentrum war.

1813/1814 diente Friedrich Fröbel im Lützowschen Freikorps und nahm an zwei Feldzügen gegen Napoleon teil. Nach der Rückkehr wurde Fröbel Assistent am Museum für Mineralogie in Berlin bei Prof. Weiß. Er gab diese Stelle wieder auf und gründete 1816 in Griesheim bei Arnstadt (Thüringen) die "Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt", einem Vorläufer der Landerziehungsheime. Ein Jahr später verlegte er diese nach Keilhau bei Rudolstadt.

1820 erschien die erste Keilhauer Werbeschrift "An unser deutsches Volk", der bis 1823 vier weitere Keilhauer Werbeschriften folgten.

Im Jahr 1826 gab Friedrich Fröbel sein literarisches Hauptwerk "Die Menschenerziehung" heraus und gründete die Wochenschrift "Die erziehenden Familien".

Von 1831 bis 1836 lebte Fröbel wieder in der Schweiz und gründete 1831 im Schloss Wartensee (Kanton Luzern) eine Erziehungsanstalt, die er 1833 nach Willisau verlegte, und leitete 1835/36 das Waisenhaus in Burgdorf (Kanton Bern). Dort gab er die Zeitschrift "Grundzüge der Menschenerziehung" heraus.

1836 kehrte Friedrich Fröbel nach Deutschland zurück, widmete sich fast ausschließlich der Erziehung der Kinder im vorschulpflichtigen Alter und begann mit der Herstellung von Spielmaterial in Blankenburg (Hamburg). Dort gründete der Pädagoge 1837 eine "Pflege-, Spiel- und Beschäftigungsanstalt"“ für Kleinkinder. Von 1838 bis 1840 gab er die Zeitschrift "Ein Sonntagsblatt für Gleichgesinnte" heraus. Zudem führten ihn Vortragsreisen nach Dresden und in andere Orte.

1840 wurde die Beschäftigungsanstalt von Blankenburg als "Kindergarten" nach Keilhau verlegt. Kinder sollten hier durch planvoll gruppierte Bewegungs- und Geistesspiele, Sprüche, Lieder bei ständiger Berührung mit der Natur ihrem Alter entsprechend allseitig angeregt und angeleitet werden. In dieser Zeit entstand auch der Text zu dem bekannten Kinderlied "Häschen in der Grube".

1842 initierte Fröbel Kindergärtnerinnenkurse in Blankenburg, die seine Idee des Kindergarten hinaus in die Welt trugen und sich für die Idee des Kindergartens einsetzten.

1844 publizierte Fröbel nach jahrelangen Vorarbeiten sein letztes großes Werk, die "Mutter- und Koselieder". Damit wollte er den Müttern die Bedeutung und Verantwortung, die in der Mutterschaft und Erziehung liegen, verdeutlichen, und ihnen gleichzeitig Hilfen an die Hand geben für die Säuglings- und Vorkindergartenerziehung.

Friedrich Fröbel siedelte 1849 nach Liebenstein um, zog aber schon 1850 ins Marienthaler Schlösschen.

Am 21. Juni 1852 starb Friedrich Fröbel in Marienthal.

Auch wenn er als Pädagoge nicht zu Weltruhm gelangte und bis heute im Schatten Pestalozzis steht, haben die Kinder in aller Welt Fröbel viel zu verdanken, wenngleich vieles erst von seinen Schülerinnen und Schülern umgesetzt und fortgeführt wurde. Friedrich Fröbel hat auf der Basis seiner Beobachtungen, intuitivem Erkennen, denkerischer Leistung und sinnorientierter Tätigkeit vieles in sein ganzheitliches Konzept gefasst, was heutige Wissenschaften mit vor allem empirischen Methoden nachweisen. Fröbels pädagogisches Konzept ist aus diesem Grund hochaktuell und weist für die Bildung und Erziehung von heutigen Kindern in Familie und Institution einen sicheren Weg.

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