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Gina Kaus

Die österreichische Schriftstellerin, Übersetzerin und Drehbuchautorin Gina Kaus wurde am 21. Oktober 1893 in Wien als Regina Wiener geboren. Sie war die Tochter eines Geldvermittlers und konnte eine Höhere Töchterschule besuchte. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges heiratete sie 1913 den Musiker Josef Zirner, der jedoch 1915 an der Front fiel.

Gina wohnte danach bei ihren Schwiegereltern, den Zirners, die ein Juweliergeschäft betrieben. Dort lernte sie Joseph Kranz, einen Verwandten der Familie, kennen. Der Bankdirektor, Kartellpräsident und Heereslieferant war eine bekannte Persönlichkeit des jüdischen Großbürgertums in Wien. Sie wurde seine Geliebte und ließ sich schließlich zwecks finanzieller Absicherung von ihm adoptieren. Während dieser Zeit trug sie den Nachnamen Zirner-Kranz.

Sie begann zu schreiben, und erreichte 1917 mit ihrer Komödie "Diebe im Haus" eine Uraufführung im Wiener Burgtheater. Im Café Herrenhof gehörte Gina zum literarischen Kreis um Franz Blei. Dort lernte sie den Schriftsteller und Psychologen Otto Kaus kennen, den sie 1920 heiratete.

Inzwischen schrieb Gina Kaus für diverse Zeitungen; darunter "BZ am Mittag", die "Vossische Zeitung", "Die Dame" und die Wiener "Arbeiter-Zeitung".

In den folgenden zwanziger Jahren nahm Gina Kaus nach der Veröffentlichung ihrer ersten Novelle "Der Aufstieg", für die sie auch den Fontane-Preis erhielt (1921), intensiv am Leben des literarischen Intellektuellenkreises in Berlin und Wien teil.

1928 veröffentlichte Gina Kaus ihren ersten Roman "Die Verliebten" bei Ullstein in Berlin. Ihr Roman "Die Schwestern Kleh" kam 1933 bei Allert de Lange in Amsterdam heraus. Ihr größter Erfolg in jenen Jahren war der biographische Roman "Katharina die Große". Er wurde 1935 veröffentlicht und ein Bestseller in den USA.

In Deutschland fielen die Bücher von Gina Kaus 1933 den Büchervernichtungen der Nazis zum Opfer und am 14. März 1938 verließ Gina Kaus zusammen mit ihren Söhnen und dem Anwalt Eduard Frischauer, mit dem sie inzwischen lebte, Wien und floh über die Schweiz nach Paris und Südfrankreich. Am 1. September 1939 gelangte sie mit dem Schiff Île de France nach New York, wo sie nach kurzer Internierung auf Ellis Island einige Monate in New York lebte und sich am 1. November 1939 in Hollywood niederlassen konnte. Dort bearbeitete sie hauptsächlich eigene Erzählungen und Dramen für den Film. Der 1940 verfasste Roman "Teufel nebenan" wurde 1956 unter der Regie von Rolf Hansen mit Lilli Palmer und Curd Jürgens in den Hauptrollen unter dem Titel "Teufel in Seide" verfilmt.

1948 besuchte sie erstmals wieder Wien und 1951 Berlin. Gina Kaus konnte sich jedoch nicht zu einer Rückkehr nach Europa entschließen. Sie blieb in den USA, wo sie am 23. Dezember 1985 in Los Angeles im Alter von zweiundneunzig Jahren starb.

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