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Giuseppe Mazzini

Giuseppe Mazzini war ein Jurist, Demokrat und Freiheitskämpfer im Rahmen des Risorgimento, der italienischen Wiedererstehung. Er kämpfte für die Selbstbestimmung der europäischen Völker und vor allem natürlich für die Unabhängigkeit und Einigung der italienischen Staaten, die damals in vier Einflussbereiche geteilt waren. Mazzinis politisches Ziel war die Vereinigung in einer italienischen Republik.

Geboren wurde Giuseppe Mazzini am 22. Juni 1805 in Genua als Sohn eines Universitätsprofessors. Schon in jungen Jahren zeigte Mazzini gute Lern- und Aufnahmefähigkeiten, wie auch ein altkluges Interesse an Politik und Literatur, und wurde bereits im Alter von 14 Jahren zu einem Studium zugelassen. Mazzini studierte Jurisprudenz an der Universität Genua und schaffte seinen Abschluss 1826 im Alter von gerade mal 21 Jahren. Anschließend praktizierte er als "Anwalt der Armen".

Im Stillen träumte Mazzini aber von einer Karriere als historischer Romanautor oder Dramatiker und schrieb im selben Jahr seinen ersten Aufsatz "Dell'amor patrio di Dante" (dt.: Dantes Patriotismus), der aber erst im Jahre 1837 veröffentlicht wurde.

Von 1828 bis 1829 schrieb Mazzini Zeitung "L'Indicatore Genovese", die sich alsbald zum Sprachrohr der italienischen Nationalbewegung wandelte und 1829 verboten wurde. Mazzini wurde daraufhin Autor der "L'Indicatore Livornese“, wo er sein Konzept einer nationalen italienischen Republik veröffentlichte. Doch auch dieses Blatt wurde bald von den Behörden verboten.

Im November 1830 wurde Mazzini von einem durch ihn in die Genueser Loge Carboneria eingeführten Bekannten denunziert, festgenommen und für drei Monate in der Festung von Savona interniert. Nach der Entlassung entschied er sich, Italien zu verlassen, und ging ins Schweizer Exil nach Genf. Von dort aus leitete er zwei Umsturzversuche in Genua und Savoyen, die aber beide scheiterten. In Abwesenheit wurde Mazzini deshalb in Sardinien zum Tode verurteilt.

Mazzini reiste weiter von Genf nach Lyon und zog schließlich im März 1831 nach Marseille. Dort gründete er mit "Giovine Italia" (Junges Italien) eine neue politische Bewegung.

Am 15. April 1834 schlossen sich in Bern die drei von Mazzini initiierten Verbindungen "Junges Italien", "Junges Deutschland" und "Junges Polen" unter dem Motto "Freiheit – Gleichheit – Humanität" zu dem Geheimbund "Junges Europa" zusammen. Nach Mazzinis Vorstellung sollte anstelle des Europas der Fürsten und Könige ein demokratisches Europa der Völker entstehen.

Bei der Märzrevolution von 1848/49 scheiterte Mazzini erneut mit seinen Ideen in Mailand und ging wenig später nach Rom wo nach der Ermordung des päpstlichen Ministerpräsidenten Pellegrino Rossi Papst Pius IX. im November 1948 aus Rom flüchtete. Am 9. Februar 1849 rief Mazzini die Republik im Kirchenstaat. Doch auch diese wurde durch französisches Militär gewaltsam niedergeschlagen - und Mazzini flüchtete im Juli 1849 nach London, wo er sich mit Fragen der europäischen Befreiung und Einigung befasste.

1870 kehrte Giuseppe Mazzini nach Pisa zurück wo er am 10. März 1872 starb. Er hat seine demokratischen Ziele zu Lebzeiten nicht mehr erreichen können. Dennoch trugen seine Ideen und Aktivitäten zur Einigung der italienischen Nation mit bei. Aufgrund seiner weitreichenden politischen Visionen kann man Mazzini durchaus als einen frühen Vordenker der modernen Europäischen Union bezeichnen.

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