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Gojko Mitic

Gojko Mitić gehört zu den bekanntesten Schauspielern des Ostens. Von 1964 bis 1975 stand er jedes Jahr für mindestens einen Film vor der Kamera, in denen er fast ausschließlich Indianerhäuptlinge verkörperte.

"Sein großes Verdienst ist es, einen Hauch von Welt in die graue DDR gebracht zu haben", meint DEFA-Experte Ralf Schenk. Mitic verkörpere den Typus des starken, zuverlässigen Menschenfreundes, der immer auf der Seite der Schwachen kämpft. Seinen ersten DEFA-Film, "Der Sohn der Bärin", sahen 11 von 17 Millionen DDR-Bürgern. Insgesamt ritt der serbische Häuptling durch zwölf Indianerfilme. Er begeisterte in "Chingachgook, die große Schlange", in "Weiße Wölfe", "Tecumseh", "Apachen" und vielen anderen Streifen. Schenk: "Er wurde so beliebt, dass Dörfer ihn als wahren Volkshelden mit Spruchbändern empfingen. Doch auch in Osteuropa, Asien und arabischen Ländern gewann er Millionen Fans." Begeistern konnte er ganz sicher nicht nur wegen seines Äußeren, sondern auch, weil er sich seit Jahr und Tag mit Lebensart und Denkweise der Indianer beschäftigt hat.

Mitic, der aus dem Süden Serbiens stammt, studierte Sport und übernahm Stunts in italienischen und britischen Filmen, bis er 1963 eine Nebenrolle in dem von Artur Brauner produzierten Karl-May-Film "Old Shatterhand" erhielt. Beeindruckt von seiner athletischen Erscheinung, bekam Mitic als Häuptlingssohn Wokadeh in "Unter Geiern" 1963 den ersten größeren Auftritt. Den Apatschenhäuptling Winnetou spielte damals Pierre Brice.

1980 spielte Mitic als der sowjetische Agent Boris in 13 Folgen der Fernsehserie "Archiv des Todes" mit und zeigte, dass er auch ohne Pferd und Tomahowk überzeugen kann.

Nach der Wende wurde Mitic auch vom gesamtdeutschen Publikum gefeiert als er in Bad Segeberg bei den Karl-May-Festspielen Pierre Brice als Winnetou ablöste. Der "Winnetou aus dem Osten" - er spielte nun erstmals Winnetou. Und das gleich 15 Jahre lang. "Ich habe 1024 Vorstellungen gespielt, das kann man sich gar nicht vorstellen, ich mir selbst nicht", hat Mitic einmal gesagt und damit angedeutet, wie sehr er die Rolle des Indianers und speziell die des Winnetou geliebt hat.

Aber Mitic war auch in anderen DEFA-Filmen wie etwa in der Victor-Hugo-Adaption "Die Liebe und die Königin" (1977) zu sehen. Auf der Bühne spielte er Spartacus und Robin Hood, sang Schlager und moderierte TV-Shows.

2009 feierte er Erfolge in Alexis Sorbas als Sorbas am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.

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