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Jacques Tati

Der französische Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Jacques Tati wurde am 9. Oktober 1907 in Le Pecq im Département Seine-et-Oise(heute: Yvelines) geboren.

Tati Vorfahren, der selbst französischer Staatsbürger war, kamen aus diversen Ländern. So war sein Vater Georges Emmanuel Tatischeff war ein Sohn des Militärattachés an der russischen Botschaft in Paris, die Mutter Französin, deren Vorfahren jedoch auch in Italien und Holland verwurzelt waren.

Aufgewachsen ist Tati in Paris, wo es ihn schon früh zur Bühne zog. Anfangs hatte er erste Erfolge mit pantomimischen Szenen, in denen er Sportarten und Reisen mit verschiedenen Verkehrsmitteln parodierte. Anfang der 1930er-Jahre hatte er erste Rollen in Kurzfilme.

Der Durchbruch gelang Tati 1947 mit "Jour de fête" (dt.: Tatis Schützenfest). Das Drehbuch dazu hatte er selbst geschrieben und auch selbst Regie geführt. Produzierte wurde der Film in Farbe und auch in Schwarzweiß, aber wegen der damals noch nicht ausgereiften Farbtechnik nur in der Schwarzweiß-Fassung veröffentlicht. Dennoch gilt er formal als der erste französische Farbfilm.

Mit dem zweiten Film "Les Vacances de Monsieur Hulot" (dt.: Die Ferien des Monsieur Hulot) führte Tati seine Filmfigur Hulot ein. Es folgten 5 weitere Filme, die Hulot als einen liebenswürdigen Individualisten mit Hut und langer Pfeife zeigen, der ständig mit den Tücken des Lebens zu kämpfen hat. Der Film gewann 1953 den Louis-Delluc-Preis und das Drehbuch wurde 1956 für den Oscar nominiert.

Drei Jahre später gewann Tati den Oscar als bester fremdsprachiger Film mit "Mon Oncle" (dt.: Mein Onkel). Der Film um die Figur Hulot im hochmodernen Haus der Familie seiner Schwester gewann bereits ein Jahr zuvor den Spezialpreis der Jury beim Cannes Film Festival 1958 und den Preis der französischen Filmkritik.

In Tatis größtes Projekt "Playtime" (1967) irrt Hulot in Paris zwischen Wolkenkratzern und Büroblocks umher, auf der Suche nach einem Monsieur Girard. Die aufwändige Produktion erhielt zwar beste Kritiken, wurde aber kein Publikumserfolg und für Tati ein finanzielles Desaster.

Um den Schuldenberg abzutragen, ließ Tati in "Trafic" 1971 noch einmal Hulot auftreten. Doch die Insolvenz konnte er nicht mehr abwenden.

Daraufhin verließ Tati enttäuscht das Filmgeschäft.

1977 wurde Jacques Tati mit dem Ehren-César der Académie des Arts et Techniques du Cinema ausgezeichnet.

Am 4. November 1982 starb Jacques Tati in Paris an einer Lungenembolie.

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