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Karl Theodor zu Guttenberg

Guttenberg entstammte dem alten fränkischen Adelsgeschlecht der Familie von Guttenberg, deren Stammbaum urkundlich bis in das Jahr 1149 zurückreicht und zu deren Besitztümer große Ländereien in Franken, viele Hotels und Kureinrichtungen sowie das Deidesheimer Weingut Reichsrat von Buhl gehören.

Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg gehörte in den 1970/80iger Jahren zu den herausragenden Abgeordneten des deutschen Bundestages. Wann immer er das Wort ergriff, wurde gut zugehört - weil er immer etwas zu sagen hatte, was Wirkung hinterließ. Er galt als ein Mann von großer Integrität und moralischer Unbestechlichkeit, der seine Meinung äußerte und für seine Überzeugung kämpfte, egal ob es einem nun passte oder nicht.

Seine Ausbildung begann mit einer katholisch-standesgemäßen Erziehung im Jesuitenkolleg Stella Matutina, von 1930 bis 1934 in Feldkirch in Vorarlberg (Österreich), dann in St. Blasien im Schwarzwald. 1936 wechselte Guttenberg auf das Alte Gymnasium in Würzburg, wo er 1938 das Abitur mit der Durchschnittnote 1,5 ablegte.

Danach ging Guttenberg auf Anraten des Vaters als Offizieranwärter zur Wehrmacht und nahm an den Feldzügen in Polen, Frankreich und Rußland teil. Im Jahre 1940 wurde er wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" über Hitler und über die Nazi-Greuel an der jüdischen Bevölkerung vor dem Kriegsgericht angeklagt. Er kam mit einer Disziplinarstrafe von drei Wochen Haft davon und entging so einer Versetzung in ein Strafbataillon. 1944 geriet Guttenberg in britische Gefangenschaft, dort arbeitete er unter anderem für den Soldatensender Calais. Im Oktober 1945 kehrte er in seine Heimat zurück und übernahm die Rolle als Oberhaupt der Familie.

Im Januar 1946 gründete Guttenberg in seinem heimischen Landkreis Stadtsteinach mit einer Gruppe Gleichgesinnter die Partei Christlich Soziale Union (CSU), die auch gleich bei den ersten Kommunalwahlen 1946 die absolute Mehrheit gewann. Bis 1972 war Guttenberg Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Stadtsteinach. Zusätzlich war er von 1957-1972 Mitglied des Vorstandes des CSU-Bezirksverbandes Oberfranken und gehörte von 1961-1972 dem Landesvorstand der CSU an.

1952 wurde Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg bei den ersten Kommunalwahlen mit absoluter Mehrheit zum Landrat gewählt. In dieser Funktion erwarb er sich Ansehen und Vertrauen der Bürger durch seinen gelegentlich auch unbürokratischen Einsatz für die Belange der Bürger seines fränkischen Heimatkreises.

1957 und 1961 wurde Guttenberg als Direktkandidat des Bundestagswahlkreis Forchheim in den Deutschen Bundestages gewählt, 1965 war er Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Kulmbach. 1969 zog er über die Landesliste Bayerns in den Bundestag ein und blieb Mitglied des Deutschen Bundestages bis zum 6. Juni 1972.

Mit seiner Jungfernrede im Parlament am 5. November 1959 zum Deutschland-Plan der SPD zeigte er sich als außenpolitisch interessiert und deutete bereits seinen späteren Widerstand gegen Brandts Ost-Politik an: 'Es ist nicht gut, dass wir immer von Wiedervereinigung reden. Die Einheit unseres Landes könnten wir morgen haben. Wir sollten von dem reden, um was es in Wahrheit geht: Von der Freiheit für alle Deutschen'. Guttenberg sah in der Wiedervereinigung allein keine Alternative zur westlichen Bündnispolitik und warnte immer wieder eindringlich davor, auf die östliche Koexistenzpropaganda hereinzufallen.

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