Biografie

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Lore Lorentz

Die deutsche deutsche Kabarettistin Lore Lorentz kam am 12. September 1920 in Mährisch-Ostrau, als Lore Schirner zur Welt. Nach dem Abitur studierte sie von 1940-44 Geschichte, Philosophie und Germanistik in Wien und Berlin. Dabei lernte sie den Regisseur und Autor Kay Lorentz kennen, den sie 1944 heiratet.

Zusammen mit Kay Lorentz gründet die beiden 1947 in Düsseldorf die "Kleine Literaten-, Maler- und Schauspielbühne: Kom(m)ödchen". Lore Lorentz wird der weibliche Star des Kabaretts. "Wir dürfen die Demokratie nicht verplempern" ist ihr Grundsatz. Zusammen mit ihrem Mann setzt sie diesen in mehr als 40 Programmen kabarettistisch im Düsseldorfer "Kom(m)ödchen" um. Mit gesunder Wut betrachtet und kommentiert sie Politik und Alltag und bedient sich dabei bissiger Satire ebenso wie scharfer Attacken.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschreibt ihre Devise wie folgt: "Was man angreift, muß angreifbar sein, wie man das macht - unangreifbar."

Im Jahr 1959 werden die Fernsehübertragungen des Kabarettprogramms das "Kom(m)ödchen" von Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß für ein Jahr verboten. Anfeindungen und Proteste dieser Art überzeugen Lore Lorentz von der Wichtigkeit ihrer Arbeit, die auch von ihrer Umgebung positiv aufgenommen wurde. So wurde sie unter anderem mit dem Offenbach-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet.

Von 1976-78 arbeitete Lorentz als Dozentin für Chanson, Song und Musical an der Folkwang-Hochschule in Essen. 1978 ernannte sie das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium zur Professorin für Chanson, Song und Musical.

Ab 1977 beschränkt sich Lore Lorentz auf Solo-Auftritte. Ihr erstes Soloprogramm ist "Das gestrichene M". 1980 folgte das Soloprogramm "Lore Lorentz präsentiert die Pürkels". 1993 erfolgte der letzte Auftritt von Lore Lorentz im "Kom(m)ödchen".

Am 22. Februar 1994 starb Lore Lorentz in Düsseldorf. Sie zählte zu den bedeutendsten Figuren des politisch-literarischen Kabaretts. Ihre besondere Stärke waren der Sprechgesang und ein exzellentes Gefühl für Timing – kunstvoll gesetzte Pausen in den Texten.

Für Ihre Arbeit wurde sie unter anderem in 1981 mit dem Ehrenpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis asgezeichnet und erhielt 1986 den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. 1989 erhielt Lore Lorentz zusammen mit ihrem Mann den Großen Kulturpreis der Sparkassenstiftung des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. Ein Jahr später folgte die Auszeichnung mit der Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf. Das Bundesverdienstkreuz lehnte sie jedoch 1976 gemeinsam mit ihrem Mann Kay Lorentz ab.

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