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Maria Montessori

Nur wenige Reformpädagogen haben es geschafft, eine Reform so nachhaltig zu entwickeln, dass das Angebot der Einrichtungen die Nachfrage der Eltern einfach nicht befriedigen kann. Maria Montessori und ihre Pädagogik gehört dazu.

Maria Montessori wurde am 31.8.1870 in Chiaravalle bei Ancona geboren und stammte als gläubige Katholikin aus einer gebildeten Familie. Sie war nicht nur Ärztin, Philosophin und Philanthropin, sondern entwickelte als Reformpädagogin eben auch jene Montessoripädagogik, die sie "kosmische Erziehung" nannte und die eine Verbindung von Theologie und Naturwissenschaft zur Grundlage hatte.

Während ihres Studiums beschäftigte sie sich u.a. mit Embryologie und Evolutionstheorie und war eine Anhängerin des Positivismus. Als Assistentin an einer psychiatrischen Klinik in Rom spezialisierte sich später auf Kinderheilkunde und auch Kinderpsychiatrie. Die geistig behinderten Kinder lagen ihr besonders am Herzen, zumal diesen zur damaligen Zeit nur sehr notdürftige Hilfe zuteil wurde. Der verwahrloste Zustand, der den kleinen Menschen jede Würde nahm, bewegte sie nicht nur tief, sondern impulsierte sie auch dazu, Abhilfe zu schaffen. Sie war der Überzeugung, dass die Behandlung der geistig behinderten Kinder nicht in erster Linie ein medizinisches, sondern ein pädagogisches Problem sei und forderte deshalb die Einrichtung spezieller Schulen.

Dann begannen ihre wichtigsten Forscherjahre, wo sie sich vor allem mit neuropsychiatrischen Grundlagen befasste, auf denen später ihre Pädagogik fußte. 1899 hielt sie eine Vortragsreihe über die Erziehung geistig behinderter Kinder, woraus später ein erstes Heilpädagogisches Institut hervor ging. Es folgten weitere Einrichtungen wie auch die Tagesstätte für geistig normale Kinder aus sozial schwachen Familie und konnte eine Reihe ihrer Forschungsergebnisse auch auf die Kinder armer Leute übertragen. "Mit größtem Staunen und Ungläubigkeit" erfüllten sie selbst ihre eigenen positiven Ergebnisse, die sie mit ihrer Pädagogik erreichte. Ein Schlüsselerlebnis führte sie zum Ausdruck konzentrierter Aufmerksamkeit, den sie an Kindern genau zu beobachten begann, und die sie später "Polarisation der Aufmerksamkeit" nannte und ihr einen Großteil ihrer Arbeit widmete.

Ihre Ansätze beruhen auf dem Bild des Kindes als "Baumeister seines Selbst". Die Form des offenen Unterrichts und der Freiarbeit wurde bei ihr schon früh in ihrem Wert erkannt und eingesetzt, weshalb ihre Pädagogik auch als experimentell angesehen wird. Die Beobachtung des Kindes soll die lehrenden dazu führen, den Lernprozess mittels neuartiger Didaktik maximal zu fördern. Eine der Prämissen ist: "Hilf mir, es selbst zu tun"!

Heute sind ihre Schulen und Kindergärten in vielen Teilen der Welt bekannt und beliebt. In Deutschland wurde der erzieherische Impuls in den 20er Jahren aufgegriffen und erfreut sich auch heute noch großer Nachfrage.

Nachdem Maria Montessori am 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee1952 in Holland starb, führte ihr Sohn Mario ihr Reformwerk weiter.

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