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Menander

Der griechische Komödiendichter Menander, der in griechischer Sprache eigentlich Menandros hieß, ist um 342/341 vor Christus in Kephisia geboren. Der Komödiendichter Alexis soll sein Onkel gewesen sein.

Menanders Eltern, Diopeithes aus Kephisia und Hegesistrate, waren eine angesehene Familie in Athen. Sie ermöglichten ihrem Sohn eine gute Ausbildung. Menander war zunächst an der von Aristoteles gegründeten Philosophenschule Peripatos Schüler des Theophrast und diente anschließend gemeinsam mit Epikur als Ephebe in Athen. Diese zweijährige staatliche und militärische Ausbildung war damals eine Voraussetzung für die Erlangung der vollen Bürgerrechte. Im Anschluss an den Ephebe-/Militärdienst wurde Menander ein Schüler des Philosophen Theophrast, der großen Wert auf ethische und moralische Fragen im Hinblick auf die persönliche Lebensführung legte.

Um 291 vor Christus starb Menander, vermutlich bei einem Badeunfall.

In den rund dreißig Jahren seines Schaffens schrieb Menander nach unterschiedlichen Überlieferungen zwischen 105 und 109 Komödien, von denen 96 dem Titel nach bekannt sind. Weitestgehend vollständig erhalten sind jedoch nur "Aspis" (Der Schild), "Dyskolos" (Der Menschenfeind), "Epitrepontes" (Das Schiedsgericht), "Perikeiromene" (Die Geschorene), "Samia" (Das Mädchen aus Samos) und "Sikyonios" (Der Mann aus Sikyon). Anfangs des 20. Jahrhunderts, sowie in den Jahren 1958 und 2003 fand man weitere Bruchstücke seines Werkes.

Auch die zeitliche Entstehungsfolge seiner Werke ist nicht geklärt. Als Menanders erste Komödie gilt die "Orge" aus dem Jahr 321. Ebenfalls zu den Frühwerken zählen "Dyskolos" (316), "Heniochos" (312), "Paidion" (311 ) und "Imbrioi" (301). Die Jahreszahlen sollten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Entstehungsgeschichte nur indirekt erschlossen werden konnte und somit nicht wirklich dokumentiert ist. Jedoch zeigen Stücke wie "Epitrepontes" eine gewisse Reife, die darauf schließend lassen, dass es sich um ein späteres Werk handeln muss.

Inwiefern Menanders Werk eine Entwicklung durchgemacht hat und einzelne Stücke eventuell überarbeitet wurden, lässt sich ebenso wenig feststellen.

Auch die Frage, ob Menander schon zu Lebzeiten SO geschätzt wurde, wie es später der Fall war, ist ungewiss. Zu seiner Zeit hat er nur acht Siege über seine Mitbewerber beim dramatischen Wettkampf in Athen errungen,was Manilius veranlasste zu sagen, dass Menander gebildeter gewesen sei als die Stadt, in der er lebte.

Heute gilt Menander als einer der bedeutendsten Dichter der Neuen griechischen Komödie. Sein Werk beeinflusste nicht nur Plautus, Terenz und Ovid, sondern indirekt auch neuzeitliche Komödiendichter wie Molière und Carlo Goldoni.

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