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Molière

Der französische Schauspieler, Theaterdirektor und Kommödiant Molière, der eigentlich Jean-Baptiste Poquelin hieß, ist vermutlich am 14. Januar 1622 in Paris geboren, da er am 15. Januar 1622 getauft wurde.

Bereits mit 10 Jahren verlor Molière seine Mutter, und 5 Jahre später auch seine Stiefmutter, die beide im Kindbett starben.

Molière besuchte das von Jesuiten geführte Pariser Collège de Clermont, wo er eine fundierte klassische Bildung erhielt. Seine frühe Begeisterung für das Theater verdankte der jedoch seinen Großvater, der ihn immer wieder zu Aufführungen des volkstümlichen Jahrmarkttheater (théâtre de la foire) mitnahm.

Dennoch sollte Molières berufliche Laufbahn zunächst eine andere Richtung nehmen. Denn sein Vater war ein wohlhabender Pariser Händler für Heimtextilien, der 1631 das Amt eines Tapissier du Roi, eines königlichen Dekorateurs und Raumausstatters, kaufte und von seinem ältesten Sohn erwartete, dass er seine Nachfolge antrete. Bereits mit knapp 16 legte Molière den Amtseid als künftiger Nachfolger seines Vaters im Tapissier-Amt ab. Anschließend studierte er Jura in Orléans und erhielt in Paris er die Zulassung als Anwalt.

Als Molière um die 20 Jahre alt war, lernte er die Schauspielerin Madeleine Béjart kennen die seine Theaterleidenschaft bestärkte. Doch erst 1643 konnte er das ungeliebte Tapissier-Amt seinem jüngeren Bruder übertragen.

Molière ließ sich daraufhin einen Vorschuss auf das Erbe seiner Mutter auszahlen und gründete mit Madeleine Béjart und weiteren Komödianten die Theatergruppe "L’Illustre Théâtre", dem jedoch kein großer Erfolg beschieden war.

Nach dem Bankrott der Truppe schloss er sich mit den Béjarts der Wandertruppe des Schauspielers Charles Du Fresne an, die primär in Süd- und Westfrankreich auftrat. Neben Tragödien und Komödien zeitgenössischer Autoren spielte gehörten auch komische Farcen und lustige Theaterstücke zum Repertoire. Ab 1655 nahm Molière, der inzwischen Direktor der Theatertruppe war, auch eigene Werke ins Programm. So die Verskomödie "L’Étourdi ou Les Contretemps" (dt.: Der Tolpatsch oder die Querstreiche).

1658 erhielt Molière eine Einladung an den Hof nach Paris, wo er die Tragödie "Nicomède" von Pierre Corneille und seine eigene Farce "Le médecin amoureux" (dt.: Der verliebte Arzt) aufführte. In der Folgezeit durfte Molière mit seiner Truppe regelmäßig im Saal des an den Louvre grenzenden Petit-Bourbon zu spielen und erlebte im November 1659 mit seiner Komödie "Les précieuses ridicules" (dt.: Die lächerlichen feinen Damen) seinen ersten großen Erfolg.

Danach folgte jedoch eine Durststrecke, denn 1661 scheiterte die Tragikomödie "Dom Garcie de Navarre". Erst Ende 1662 gelang Molière nächste große Erfolg mit seiner Verskomödie "L’École des femmes" (dt.: Die Schule der Frauen). 1663 folgten "La Critique de l’École des femmes" (dt.: Kritik der Schule der Frauen) und "L’Impromptu de Versailles" (dt.: Das Stegreifspiel von Versailles).

Im Mai 1664 erregte Molière großes Aufsehen und erntete massive Kritik für seine Verskomödie "Tartuffe", die später, wie auch die zweite Version 1668, verboten wurde.

Im Juni 1666 feierte die Verskomödie "Le Misanthrope" (dt.: Der Menschenfeind) Premiere.

Nach 1667 beschränkte sich Molière - nicht zuletzt auch wegen seines wenig zuverlässigen Gönners Ludwig XIV. - auf weniger verfängliche Themen. Seine persönlichen Eheschwierigkeiten und auch die Streitereien um "Tartuffe" hatten zudem seine Gesundheit angegriffen, die sich in seinen letzten Lebensjahren immer weiter verschlechterte.

Am 17. Februar 1673 starb Molière in Paris. Seine Werke hingegenn wurden unsterblich. Molière gehört zu der großen Klassikern und verhalf insbesondere der Komödie zu einer neuen Blüte. Molières Vermächtnis umfasst über 30 Bühnenstücke. Zu seinen bekanntesten und noch heute gespielten Stücken gehören u.a. "Der Geizige", "Der eingebildete Kranke", "Die gelehrten Frauen", "Die Schule der Frauen" und "Der Menschenfeind" sowie das zu seiner Zeit scharf kritisierte "Tartuffe".

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