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Napoleon I. Bonaparte

Napoleon wurde am 15. August 1769 als Napoleone Buonaparte in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Seine Familie gehörte dem korsischen Kleinadel an und war seit dem frühen 16. Jahrhundert auf der Insel präsent. Ihre Wurzeln liegen in der italienischen Toskana. Napoleons Vater war der Sekretär von Pascal Paoli, einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpfer und hatte mit diesem für die Unabhängigkeit Korsikas gekämpft. Nach anfänglichen Erfolgen wurden die Aufständischen in der Schlacht von Pontenuovo vernichtend geschlagen und Paoli ging in das Exil nach Großbritannien. Die Klagen über die verlorene Freiheit und die Opfer gehörten zu den ersten prägenden Einflüssen in Napoleons Kindheit und Paoli blieb bis in die 1790er Jahre sein Idol und Vorbild.

Eine erste elementare Ausbildung erhielten die Kinder der Buonapartes in der Stadtschule von Ajaccio, später wurden Napoleon und einige seiner Geschwister von einem Abbé in Schreiben und Rechnen unterrichtet. Im Jahr 1979 ging Napoleon aufgrund eines Stipendiums an die Kadettenschule von Brienne. Hier galt der wenig wohlhabende und einzige Korse als Außenseiter. Nach bestandener Prüfung wurde er 1784 in der renommierten Paris Militärschule École royale militaire angenommen. Dort lernte er in der Artillerie-Klasse Hydrostatik, Differential- und Integralrechnung sowie Staatsrecht und Befestigungskunde.

Die Französische Revolution im Sommer 1789 Napoleon ausdrücklich begrüßt. Er schwor der neuen Ordnung mit seinem Regiment Ende August die Treue. Allerdings sah er die Revolution primär als Chance für die Befreiung von Korsika. Im September nahm er Urlaub von der Armee und kehrte nach Ajaccio zurück und startete zusammen mit Bruder Joseph diverse politische Aktivitäten.

1791 kehrte Napoleon zu seinem Regiment zurück und wurde zum Premierleutnant befördert. Nach der versuchten Flucht von Ludwig XVI. im Juni des Jahres erklärte sich Napoleon zum Republikaner und trat dem örtlichen Jakobinerclub bei. Der Aufenthalt bei der Truppe war kurz und Ende 1791 war Napoleon wieder auf Korsika. Dort stieg er durch Wahlmanipulation zum Führer der Nationalgarde auf nutzte diese Position, um seinen politischen Einfluss gegenüber Paoli auszubauen. Nachdem seine Truppe in blutige Unruhen verwickelt war, wurde die Einheit ins Innere der Insel verlegt und Napoleon kehrte nach Frankreich zurück wo er aber nicht lange blieb, sondern bald schon wieder nach Korsika zurückkehrte. Von dort aus beteiligte sich Napoleon mit seiner Freiwilligeneinheit an einer Militäraktion gegen Sardinien. Der Versuch, mit seiner Truppe eine zu Sardinien gehörende Insel zu erobern, scheiterte jedoch, weil die Besatzung der Schiffe meuterte. Aufgrund der Verstrickungen von Napoleons Familie in die Verhaftung von Paolis durch den neu gebildeten Nationalkonvent musste die Familie von der Insel fliehen. Für Napoleon war dies das Ende seiner korsischen Ambitionen.

Nach der Flucht kehrte Napoleon zu seinem in Südfrankreich stationierten Regiment zurück. In Frankreich hatten inzwischen die Jakobiner des Maximilien de Robespierre die Macht übernommen. Napoleon, der ein Jahr zuvor sich noch von den Jakobinern distanzierte, diente er nun der neuen Führung.

Nach diversen innen- und außenpolitischen Erfolgen in den Wirrungen der damaligen zeit, gelang es Napoleon, sein Position zu festigen und auszubauen. Geschickt nutzte er die Nähe zur politischen Führung. Am 10. November 1799 nutzte Napoleon den gescheiterten Staatsstreich des 18. Brumaire VIII um mit einem Rumpfparlament eine Konsulatsverfassung unter den Konsuln Bonaparte, Sieyes und Ducos zu errichten. Nachdem er die beiden anderen durch die willfährige Konsuln ersetzt hatte war der 30-jährige Bonaparte als Erster Konsul faktisch Alleinherrscher. Nach der neuen Verfassung vom 25. Dezember 1799 wurde der erste Konsul für zehn Jahre gewählt und hatte weitreichende Vollmachten. Eine geschönte Volksabstimmung lieferte die Zustimmung der Bürger zur neuen Verfassung. Weitere innen- und außenpolitische Erfolge ermöglichten es Bonaparte, sich zum Konsul auf Lebenszeit erklären zu lassen. Dies durch eine weitere Volksabstimmung am 2. August 1802 legitimiert. Am 2. Dezember 1804 krönte sich Napoleon in der Zeremonie in Anwesenheit von Pius VII. selbst in der Kathedrale Notre Dame de Paris zum Kaiser, nachdem ihm in einer Volksabstimmung die Kaiserwürde angetragen worden war. Zusätzlich wurde Napoleon am 26. Mai 1805 im Mailänder Dom zum König von Italien gekrönt.

Für Napoleon war dies der Ausgangspunkt für eine Neuordnung Europas nach seinen Vorstellungen. Er überzog halb Europa mit Krieg und schaffte es anfangs auch, ganz Kontinentaleuropa zu beherrschen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht überschätzte er jedoch seine Möglichkeiten und musste auf seinem Russlandfeldzug eine folgenschwere Niederlage hinnehmen, seine ehemals unterjochten Zwangsverbündete liefen scharenweise davon und verbündeten sich zu Gegner und zwangen Napoleon am 12. April 1814 zur bedingungslosen Abdankung. Ihm wurde die Insel Elba als Wohnsitz zugewiesen und lediglich der Kaisertitel belassen.

Doch Frankreich gelangte nicht zur Ruhe, das Reich von Ludwig XVIII war unzufrieden. Am 1. März 1815 kehrte Napoleon von seinem Exil nach Frankreich zurück. Die Soldaten, die ihn hätten aufhalten sollen, liefen zu ihm über und König Ludwig floh am 19. März 1815. Napoleon war zurück an der Macht und wollte erneut versuchen, die Gegner Frankreichs in die Knie zu zwingen. Nach anfänglichen Erfolgen griff er die alliierten Armeen am 18. Juni 1815 nahe dem belgischen Waterloo an. Doch Napoleon verlor die Schlacht und trat am 22. Juni 1815 zurück. Er wurde auf die britischen Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb.

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