Biografie

Zitate
Pindar

Der griechische Dichter Pindar wurde 522 oder 518 vor Christus in Kynoskephalai bei Theben geboren.

Er wuchs auf in einer adeligen Familie der Aegiden auf und erhielt einen Teil seiner dichterischen und musikalischen Ausbildung in Athen, das damals Theben feindlich gesinnt war.

Schon als junger Mann galt er als bedeutender Kultdichter. Seinen ersten Sieg im Dithyrambenagon errang Pindar bereits 497/96 vor Christus und das erste erhaltene Gedicht datiert aus dem Jahr 498 vor Christus.

In der Zeit der Perserinvasion (490–480 v. Chr.) kämpfte das aristokratische Theben auf der Seite der Perser und Spartas in der Hoffnung auf die Niederringung des demokratischen Athens. Pindar, der in beiden Welten zuhause war, zog sich in der Zeit zu Freunden auf die Insel Aigina zurück. Nach dem Krieg, der mit dem Sieg der Athener über die Perser endete, kehrte Pindar nach Theben zurück, das von Zerstörungen verschont geblieben war.

In den Jahren 476 bis 474 vor Christus war Pindar in Sizilien, wo er für die kunstliebenden Tyrannen Hieron I. von Syrakus und Theron von Akragas, einige Gedichte auf deren Siege im Wagenrennen geschrieben hat. Nach seiner Rückkehr aus Sizilien arbeitete Pindar für Arkesilas von Kyrene und für den König von Rhodos.

Die letzten Lebensjahrzehnte Pindars waren vom Aufstieg der athenischen Demokratie verdüstert. Der Dichter lebte im Gefühl, dass die von ihm verherrlichte und gefeierte Welt der alten aristokratischen Werte dem Untergang geweiht war.

Das exakte Todesjahr Pindars ist unbekannt. Vermutlich starb er kurz nach 446 vor Christus.

Pindar gehört zu den zehn großen Lyrikern Griechenlands. Seine Gedichte muss man sich als choreographierte Kantaten vorstellen, die im Rahmen eines Kultus oder einer Feier durch einen Männer- oder Frauenchor mit Instrumentalbegleitung aufgeführt wurden. Es waren "Gesamtkunstwerke", für die Pindar nicht nur die Texte verfasste, sondern auch die Musik komponierte und die Choreographie erstellte. Häufig inszenierte er auch die Aufführung selbst.

Gegenstand seiner Siegeslieder ist das oft mit höchstem Kunstaufwand vorgetragene Lob des Siegers und dessen Familie, aber auch das Lob des Dichters und der Dichtkunst. Der kultischen und metaphysischen Dimension diese Lyrik entsprechend nehmen Erzählungen über Götter und mythische Helden einen großen Raum ein. Die traditionell dorisch geprägte Sprache dieser Lyrik ist feierlich, gesucht, manchmal sogar dunkel.

 Top