Biografie

Zitate
Sigmund Freud Sigmund Freud kam am 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren als Sohn jüdischer Eltern zur Welt.

In den Jahren 1873-81 studierte er Medizin in Wien und beschäftigte sich während des Studiums besonders mit dem Zentralnervensystem. Von 1881-83 arbeitete er als Instruktor am Physiologischen Institut der Universität Wien, bevor er anschließend Arzt am Wiener Allgemeinen Krankenhaus wurde. Ab 1885 war er an der Universität Wien Dozent für Neuropathologie und eröffnete 1886 in Wien eine Praxis für Neurologie.

Von 1902-38 lehrte Freud 36 Jahre lang als Professor an der Wiener Universität, bevor er 1938 er nach London emigrierte.

Seine Tochter Anna Freud machte sich als Kinderpsychoanalytikerin einen Namen.

In seinen späteren Jahren beschäftigte Freud sich zunehmend mit kulturphilosophischen, literarischen und mythologischen Fragestellungen.

Freuds Theorien waren in der Fachwelt heftig umstritten, trotzdem gewannen sie zunehmend an Einfluss. Besonders in den USA fand die Psychoanalyse viele Anhänger. Bedeutende Schüler Freuds waren Alfred Adler und Carl Gustav Jung. Beide kritisierten aber nach einiger Zeit die Theorien ihres Lehrers und entwickelten jeweils eigene psychologische Anschauungen.

In den 1920er Jahren erscheinen zahlreiche von Freuds zentralen Werken, die seinen internationalen Ruhm als Psychoanalytiker begründen. Dazu zählen insbesondere:

  • »Jenseits des Lustprinzips« (1920), in dem die Begriffe "Wiederholungszwang" und "Todestrieb" eingeführt werden
  • »Massenpsychologie und Ich-Analyse« aus dem Jahr 1921
  • »Das Ich und das Es« von 1923
  • »Die Zukunft einer Illusion« von 1927, das Freuds kulturtheoretisch-religionspsychologischen Werke einleitet
  • »Das Unbehagen in der Kultur« von 1930

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wurden auch Freuds Werke Opfer der Bücherverbrennung vom Mai 1933.

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich am 12. März 1938 wurde Anna Freud durch die Gestapo verhört. Als Anna durch Glück wieder heimkommen konnte, fand Freud, dass es Zeit sei, das Land zu verlassen. Er emigrierte am 4. Juni 1938 nach London, wo er ein Haus im Stadtteil Hampstead bezog.

Vier der fünf Schwestern Freuds, Regine Debora (Rosa), Marie (Mitzi), Esther Adolfine (Dolfi) und Pauline Regina (Paula), blieben in Wien zurück. Nach gescheiterten Versuchen, auch ihnen die Flucht zu ermöglichen, wurden sie in Konzentrationslagern interniert und im Jahre 1942 von den Nazis ermordet.

Im Exil setzte Freud am 23. September 1939 seinem Leben ein Ende. Er war vom Krebs schwer gezeichnet, konnte kaum mehr reden und verlangte von seinem Arzt Sterbehilfe.

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