Sprichwort über Bibel

  • Bibel, Babel, Bubel.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Bibel, Babel, Bubel« ist eine alte, wortspielerische Redewendung, die auf den ersten Blick rätselhaft wirkt, aber bei genauerer Betrachtung eine kritische Reflexion über Religion, Sprache und Geld enthält. Die drei Begriffe stehen symbolisch für drei zentrale Kräfte der menschlichen Kulturgeschichte: Glaube (Bibel), Verwirrung bzw. Macht (Babel), und Geld (Bubel, ein altes Wort für Münze). In ihrer Zusammenstellung wirken sie wie eine kurze Abrechnung mit menschlichen Irrwegen.

Die »Bibel« steht hier für die Religion, den Glauben und das göttliche Wort. In ihr ist der Ursprung vieler moralischer und ethischer Leitlinien zu finden. Doch wo Glaube ist, entsteht oft auch Machtanspruch. Aus der Bibel wurde, so suggeriert das Sprichwort, nicht nur Trost, sondern auch Machtmissbrauch geboren.

»Babel« verweist auf die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel. Die Menschen wollten mit Stolz und Selbstüberschätzung den Himmel erreichen. Als Folge verwirrte Gott ihre Sprache und zerstreute sie über die Welt. Babel wurde so zum Sinnbild für Sprachverwirrung, kulturelle Spaltung und Größenwahn. Im Sprichwort steht Babel wohl für die Folge einer fehlgeleiteten Interpretation oder Instrumentalisierung des Glaubens: Chaos und Streit statt Verständigung.

»Bubel«, das heute fast vergessene Wort für Münze oder Reichtum, bringt schließlich das Thema Geld ins Spiel. Es steht für die materielle Gier, die sich aus Macht und Einfluss speist.

Die Botschaft ist deutlich: Was mit Glauben (Bibel) beginnt, führt über Macht und Verwirrung (Babel) letztlich zur Jagd nach Reichtum (Bubel). Das Sprichwort kritisiert damit eine historische Entwicklung, in der Religion und Spiritualität zunehmend zur politischen und wirtschaftlichen Machtquelle wurden - mit fragwürdigen Folgen.

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