Sprichwort über Feiern
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Man muß die Feste feiern, wie sie fallen.
Gedanken zum Zitat
Das Sprichwort »Man muss die Feste feiern, wie sie fallen« ist mehr als nur eine Redewendung für gute Stimmung. Es spiegelt eine lebenskluge Haltung wider, die zum Ausdruck bringt: Nimm die Gelegenheiten zur Freude und zum Innehalten, wie sie kommen – ohne sie unnötig aufzuschieben oder zu zerdenken. In einer Welt, die von Zeitdruck, Planung und Perfektionismus geprägt ist, erinnert uns dieser Spruch daran, dass das Leben aus Momenten besteht, nicht nur aus Zielen.
Feste – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – sind Unterbrechungen des Alltags. Sie schaffen Raum für Gemeinschaft, Freude, Dankbarkeit oder Erinnerung. Wer immer darauf wartet, »bis alles passt«, »bis man mehr Zeit hat« oder »bis der richtige Moment kommt«, verpasst oft die Gelegenheiten, die das Leben von selbst bietet. Denn das Leben folgt keinem perfekten Zeitplan. Es überrascht, fällt dazwischen, ist spontan und manchmal auch chaotisch. Genau darin liegt sein Zauber.
Gleichzeitig enthält das Sprichwort eine gewisse Gelassenheit. Es fordert nicht auf, krampfhaft zu feiern oder sich zu etwas zu zwingen, sondern plädiert für Offenheit gegenüber dem Jetzt. Wenn ein Anlass sich ergibt – ein Geburtstag, ein Wiedersehen, ein kleines Glück – dann sollte man ihn nutzen, statt ihn zu verschieben oder durch Sorgen zu trüben. Es geht um die Kunst, das Leben zu nehmen, wie es ist – mit seinen spontanen Höhepunkten und ungeplanten Freuden.
In einer Zeit, in der vieles funktional und durchorganisiert ist, wirkt dieser Spruch fast rebellisch: Er ruft zur Spontaneität, zur Lebensfreude und zur Akzeptanz des Ungeplanten auf. Wer Feste feiert, wie sie fallen, lebt im Moment – nicht in der Vergangenheit und nicht in einer kontrollierten Zukunft. Denn wer auf den perfekten Moment wartet, wartet oft vergeblich. Die kleinen, echten Freuden liegen im Jetzt – und manchmal in einem Fest, das einfach fällt.