Sprichwort über Lust
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Lust schafft Leute.
Gedanken zum Zitat
Das Sprichwort »Lust schafft Leute« ist ein kurzer, aber tiefsinniger Ausdruck für eine Wahrheit, die in vielen Lebensbereichen gilt. Es geht dabei nicht um die körperliche Lust, sondern um Lust als Lebensfreude, Schaffenskraft und Antrieb.
Wörtlich genommen kann das Sprichwort zunächst auf den biologischen Ursprung hinweisen: Ohne Lust, ohne das Verlangen nach Nähe und Liebe, gäbe es keine neuen Generationen. Die Fortpflanzung ist – trotz aller Rationalität und Planung – immer noch zutiefst mit emotionaler und körperlicher Lust verbunden. In diesem Sinne ist „Lust schafft Leute“ fast eine biologische Binsenweisheit. Doch das Sprichwort geht weit über diesen Aspekt hinaus.
Lust ist auch ein Synonym für Motivation. Wer mit Lust bei der Sache ist, arbeitet besser, denkt kreativer, bleibt länger dran und geht oft über sich hinaus. Der Lustfaktor in unserer Arbeit, in unseren Hobbys, in zwischenmenschlichen Beziehungen ist entscheidend dafür, wie wir wachsen – und ob wir überhaupt wachsen. Wer Lust hat, schafft etwas – und zwar nicht nur Dinge, sondern auch sich selbst als Persönlichkeit. In diesem Sinne »schafft Lust Leute«, weil sie den Charakter bildet, die Fähigkeiten fördert und den Willen stärkt.
Gleichzeitig kann man das Sprichwort gesellschaftlich deuten: Eine Gesellschaft, die den Menschen Lust am Leben, an Bildung, an Entfaltung ermöglicht, wird starke, kreative und selbstbewusste Individuen hervorbringen. Unterdrückung, Zwang und rein funktionales Denken hingegen ersticken das menschliche Potenzial. Lust – verstanden als Freude, Begeisterung und Leidenschaft – ist also nicht nur Quelle der Existenz, sondern auch der Entwicklung.
In einer Zeit, in der Leistung oft über alles gestellt wird, erinnert das Sprichwort an eine andere Perspektive: Nicht Disziplin allein, sondern Lust macht den Menschen zu dem, was er sein kann. Sie ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für ein erfülltes Leben. Und so zeigt uns dieses Sprichwort auf leichte, aber eindringliche Weise: Wer Lust hat, lebt mehr – und aus diesem Mehr entstehen Menschen, die etwas zu geben haben.