Sprichwort über Ziel
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Wir zielen nur, das Schicksal steuert.
Gedanken zum Zitat
Das Sprichwort »Wir zielen nur, das Schicksal steuert« beschreibt in knapper Form die begrenzte Kontrolle des Menschen über sein Leben und verweist auf die Macht äußerer Umstände, des Zufalls oder des Schicksals. Es ist eine bildhafte Redensart, in der das Leben als eine Art Flug oder Reise verstanden wird, bei der wir zwar die Richtung anvisieren, also zielen, die endgültige Steuerung und das tatsächliche Ergebnis jedoch außerhalb unseres Einflussbereichs liegen.
Im »Zielen« steckt der Wille, ein Ziel zu erreichen, Pläne zu machen und sich auf etwas hin auszurichten. Es symbolisiert menschliches Streben, Entschlossenheit und Hoffnung. Menschen setzen sich Ziele in Ausbildung, Beruf, Beziehungen oder persönlicher Entwicklung. Dieses zielgerichtete Denken ist tief im modernen Lebensverständnis verwurzelt: Wir planen Karrieren, träumen von Erfolg, arbeiten auf konkrete Etappen hin.
Doch die zweite Hälfte des Sprichworts, »das Schicksal steuert«, bringt eine Gegenbewegung ins Spiel. Sie verweist auf jene Kräfte, die wir nicht beeinflussen können: Zufall, äußere Umstände, andere Menschen, Krankheiten, Verluste, globale Ereignisse. Diese Kräfte können unsere gut geplanten Lebenswege verändern, manchmal auf zerstörerische, manchmal auf überraschend hilfreiche Weise.
Das Sprichwort erinnert damit an die Begrenztheit menschlicher Macht. Es mahnt zur Demut: Auch mit der besten Vorbereitung bleibt immer ein Teil des Lebens unvorhersehbar. Gleichzeitig fordert es dazu auf, offen für das Ungeplante zu bleiben. Nicht jede Abweichung vom eigenen Plan ist ein Scheitern – manches unerwartete Steuerungsmanöver des Schicksals führt zu neuen Chancen, Entwicklungen oder Erkenntnissen.
In einer Welt, in der Selbstoptimierung und Planung oft als Schlüssel zum Glück verkauft werden, wirkt das Sprichwort fast provokativ. Es unterstreicht, dass Kontrolle nicht alles ist. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, mit den Wendungen umzugehen, die das Leben nimmt – und trotzdem weiter zu zielen, sich nicht entmutigen zu lassen.