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Adalbert Stifter

Der österreichische Schriftsteller, Maler und Pädagoge Adalbert Stifter zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeiers. Geboren wurde er am 23. Oktober 1805 im Böhmerwald in Oberplan an der Moldau als ältester Sohn eines Leinwebers und Garnhändlers.

Von 1818 bis 1826 besuchte Stifter das Benediktiner Stiftsgymnasium in Kremsmünster und begann anschließend ein Studium der Rechte in Wien, das er anfangs durch Privatunterricht als Hauslehrer finanzierte. Allerdings verliebte er sich dann unglücklich und gab sich mehr und mehr Selbstzweifel und dem Alkohol hin, so dass er sein Studium 1830 ohne Abschluss abbrechen musste.

Andererseits hatte Stifter bereits als Student 1827 erste Gedichte geschrieben, denen jedoch kein großer Erfolg beschieden war.

Seine erstes Prosawerkt "Julius", das unvollendet blieb, schrieb Stifter in den Jahren 1829/30. Doch daraus konnte er ebenfalls Kapital schlagen, so dass er sich in den Jahren 1832/33 um eine amtliche Lehrstelle mit geregeltem Einkommen bemühte. Doch auch dies erfolglos. Die Geldsorgen Stifters wuchsen weiter an, als er Ende 1837 heiratete. Daran änderten auch seine Veröffentlichungen Anfang der 1840er Jahre nichts. 1840 erschien "Der Condor" in der "Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode", an dem Stifter vermutlich um 1834/35 gearbeitet hatte. Ein Jahr später, 1841, wurden die "Feldblumen" im Almanach "Iris" veröffentlicht, die ebenfalls schon 4-5 Jahre vorher geschrieben wurden.

Da Stifter seine finanziellen Probleme anders nicht lösen konnte, arbeitete er ab 1841 wieder als Hauslehrer. Zudem erhielt er Unterstützung durch den Verleger Gustav Heckenast, der den "Condor" herausgegeben hatte. Stifter wurde nun Herausgeber des Sammelbandes "Wien und die Wiener" und konnte 1842 die Erzählung "Der Hochwald", wiederum im Almanach "Iris", veröffentlichen.

1842 gelang der literarische Durchbruch mit "Abdias", was auch Stifters finanzielle Situation aufbesserte. 1843 arbeitete Stifter seine alten Erzählungen um und es erschienen 1844 "Brigitta" und "Das alte Siegel", in 1845 "Der Hagestolz" und im Jahr 1847 "Der Waldsteig" in den sogenannten "Studien". Doch Ende der 1840er Jahre begann Stifters Stern erneut zu sinken. Mit seinen 1850 erschienen Bänden der Studien hatte er keinen Erfolg mehr. Hingegen fanden die 1853 erschienen "Bunte Steine" erneut größere Beachtung.

Ende der 1850er Jahre verschlechterte sich Stifters Gesundheitszustand. Stifter litt im Alter an einer fortschreitenden Leberzirrhose, deren zunehmende Beschwerden in ihm den Entschluss reifen ließen, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen.

Am 28. Januar 1868 starb Adalbert Stifter in Linz, nachdem er sich zwei Tage vorher die Halsschlagader aufgeschnitten hatte.

Stifter gilt als Meister der biedermeierhaften Naturdarstellungen, die aber schon von seinen Zeitgenossen als langatmig und ausladend kritisiert wurden. Posthum erhielt er dennoch eine angemessene Würdigung und wird bis heute durch Denkmäler und nach ihm benannten Straßen und Einrichtungen geehrt.

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