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Andreas Gryphius

Andreas Gryphius, der eigentlich Andreas Greif hieß, war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Barock. Er gilt als der bedeutendste deutsche Sonett-Dichter des 17. Jahrhunderts.

Geboren wurde Andreas Gryphius am 2. Oktober 1616 in Glogau (Schlesien) als Sohn eines Archidiakons, der jedoch verstarb, als Gryphius 5 Jahre alt war. Die Mutter heiratete deshalb ein Jahr später Lehrer der evangelischen Glogauer Stadtschule, die auch der junge Gryphius besuchte. 1628, als Gryphius 12 Jahre alt war, starb auch die leibliche Mutter. Kurz danach setzte eine Zwangsrekatholisierung Glogaus ein, infolge derer Gryphius' Stiefvater wie auch Hunderte anderer Protestanten vertrieben wurden. Gryphius selbst musste, wie alle Knaben unter 15 Jahren, zunächst in der Stadt bleiben, konnte jedoch Ende des Jahres seinem Stiefvater nach Driebitz, einem kleinen Dorf auf polnischem Gebiet, folgen. Dennoch dauerte es mehr als drei Jahre, bis Gryphius als Protestant wieder eine Schule im polnischen Fraustadt, dem heutigen Wschowa, besuchen konnte. Gryphius besuchte das Gymnasium zwei Jahre lang und trat auch erstmals als Poet in Erscheinung.

Von 1634-36 studierte Gryphius am Akademischen Gymnasium Danzig wo er vom Mathematiker und Astronomen Peter Crüger die damals neuesten Entwicklungen in Naturwissenschaft und Poesie vermittelt bekam. Nach Abschluss des Danziger Gymnasiums nahm er eine Stellung als Hauslehrer auf dem Gut der Familie Georg Schönborners an, wo er Zugriff auf eine umfangreiche Bibliothek hatte.

Nach dem Tod seines Arbeitsgebers und Gönners Schönborner im Dezember 1637 begleitete Gryphius im Frühjahr 1638 zwei seiner Söhne zum Studium an die niederländische Universität Leiden, Während der sechsjährigen Studienzeit lehrten dort viele bekannte Wissenschaftler. Während der Leidener Studienzeit er veröffentlichte Gryphius 5 Gedichtsammlungen, Sonette, Oden und Epigramme.

Am 16. Juli 1664 starb Andreas Gryphius in Glogau. Sein ganzes Leben war geprägt von leidvollen Erfahrungen, dem frühen Verlust seiner Eltern, der Zerstörung seiner Heimatstadt Glogaus im Dreißigjährigen Krieg und den darauf einsetzenden Religionsverfolgungen. Immer wieder thematisierte Gryphius das Leid und den moralischen Verfall sowie die Unruhe, Einsamkeit und Zerrissenheit der Menschen und setzte in gekonnter Monotonie die erlebte Vergänglichkeit in seinen Tragödien und Gedichten und vor allem seine Sonn- und Feiertagssonette um.

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