Biografie

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Carl Hilty

Der Schweizer Staatsrechtler und Laientheologe Carl Hilty wurde am 28. Februar 1833 als Sohn eines Arztes im Städtchen Werdenberg, Gemeinde Grabs im Kanton St. Gallen, geboren.

Von 1844 bis 1850 besuchte Hilty die Evangelische Kantonsschule Chur und studierte anschließend von 1851 bis 1853 Jurisprudenz an den Universitäten Göttingen und Heidelberg, wo er 1854 zum Doctor iuris utriusque promovierte.

Nach Sprachaufenthalten in Paris und London ging er 1856 zum Schweizer Militär und führte anschließend eine Anwaltskanzlei in Chur.

Danach beschäftigte er sich mit allgemeinen historischen und philosophischen. Fragen und verfasste staatsrechtlich-historische, aber auch religiös-ethische Schriften. 1874 berief der Berner Regierungsrat Carl Hilty auf Lebenszeit als Professor an die Universität Bern, wo Hilty zunächst Schweizer Staatsrecht, später ab 1882 zusätzlich allgemeines Staats- und Völkerrecht sowie schweizerische Geschichte dozierte.

In der Öffentlichkeit wurde er mit "Theoretiker und Idealisten in der Demokratie" (1868), "Die Bundesverfassungen der schweizerischen Eidgenossenschaft" (1891) und seinen drei Bänden "Glück" (1890, 1895 und 1899) bekannt. Bis zu seinem Tod gab er die von ihm gegründete Zeitschrift "Politisches Jahrbuch der Schweizerischen Eidgenossenschaft" heraus.

Ab 1862 gehörte Hilty dem militärischen Justizstab an und stand ab 1892 der Militärjustiz als Oberauditor vor. 1890 wurde er in den Nationalrat gewählt, wo er bis zu seinem Tod tätig war. 1909 ernannte ihn der Bundesrat zu einem der drei Vertreter der Schweiz am internationalen Haager Schiedsgerichtshof.

Am 12. Oktober 1909 starb Carl Hilty im schweizerischen Clarens (Montreux in der Romandie).

Bekannt wurde Carl Hilty ab Ende des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine philosophisch-theologischen Schriften. Seine Darlegungen zur Frage "Was ist Bildung?" gründen in der Erkenntnis, dass allein durch die Überwindung des menschlichen Zwiespalts wahre Bildung und Glück zu erreichen sind. Hilty definierte als Elemente des Glücks die "Gottesnähe" und "Arbeit", worunter er das aktive, auch politische Mitwirken am Reich Gottes verstanden hatte.

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