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Detlev von Liliencron

Detlev von Liliencron, der mit vollem Namen Friedrich Adolf Axel Freiherr von Liliencron hieß, war ein deutscher Lyriker, Prosa- und Bühnenautor, der am 3. Juni 1844 in Kiel als Sohn eines Zollverwalters und einer Generalstochter geboren wurde. Die Familie gehörte zum alten, aber verarmten Adel.

von Liliencron besuchte zunächst ein Gymnasium in Kiel, das er aber vorzeitig verließ. Er wechselte zur Realschule in Erfurt und trat anschließend in die Berliner Kadettenschule ein wo er eine Karriere als Kavallerieoffizier in der preußischen Armee begann. Im Deutscher Krieg 1866 und Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 wurde er mehrfach ausgezeichnet und hatte eigentlich eine glänzende Zukunft beim Militär vor sich. Wegen Glücksspiels und den daraus resultierenden Schulden war er aber 1875 gezwungen, den Militärdienst zu quittieren.

Nach dem Militärdient ging Detlev von Liliencron nach Amerika, wo er ab 1875 seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Klavierlehrer und Sprachlehrer bestritt. Aber auch dieser Aufenthalt dauerte nicht lange. 1877 kehrte Liliencron wieder nach Deutschland zurück.

1882 wurde Detlev von Liliencron zum Hardesvogt der nordfriesischen Insel Pellworm ernannt, wo er sein vielleicht bekanntestes "Trutz, blanke Hans" schrieb. Im Oktober 1883 wurde er dann Kirchspielvogt in Kellinghusen (Holstein). Liliencron kam aber Zeit seines Lebens nicht von seiner Spielsucht und den damit verbundenen Schulden los und musste 1885 nach einer Pfändung seiner Dienstbezüge den Staatsdienst verlassen.

Danach arbeitete Delev von Liliencron als freier Schriftsteller in München Berlin und Hamburg Altona. Von 1889-1899 lebte er in Ottensen bei Hamburg. Aber erst 1901 kam Ruhe in das bewegte Leben Liliencrons, nachdem Freunde ihm, eine Wohnung in Alt-Rahlstedt besorgten und Kaiser Wilhelm II. Ihm ein jährliches Ehrengehalt von 2.000 Mark gewährte.

Dank seiner Kontakte, die er auf seinen Lebensweg durch Deutschland geknüpft hatte, darunter Otto Julius Bierbaum in München sowie Richard Dehmel und Gustav Falke in Hamburg, gelang es Detlev von Liliencron erste Schriften zu veröffentlichen und nach und nach seinen Ruf als Schriftsteller zu festigen.

Dass er die Dichtkunst beherrschte, zeigte Detlev von Liliencron bereits mit seinen ersten Veröffentlichungen wie "Trutz, blanke Hans" oder seinen 1883 erschienen Gedichtband "Adjudantenritte". Seine Gedichte sind geprägt durch die Spannung zwischen Naturalismus und Neuromantik, lassen sich aber nur sehr schwer in eine Schublade einordnen. Daneben fanden auch Lilicrons Novellen große Beachtung. Als letztes großes Werk verfasste er 1908 den autobiographischen Roman "Leben und Lügen".

Am 22. Juli 1909 starb Detlef von Liliencron an einer Lungenentzündung in Alt-Rahlstedt, das seit 1937 ein Stadtteil Hamburgs ist. Dort erinnert auch eine nach ihm benannte Straße an den von Liliencron. Gegen die 2007 vorgeschlagene Umbenennung des Gymnasiums Rahlstedt in "Detlev-von-Liliencron-Gymnasium" gab es jedoch heftige Proteste die den Autor als Militaristen, Antisemiten und Frauenfeind darstellten, für den sich Schülerinnen und Schüler ohnehin nicht interessieren, und die Detlev von Liliencron grundsätzlich die Eignung als Vorbild absprachen.

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