Biografie

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Franz Kafka

Als erstes Kind von Hermann Kafka und seiner Frau Julie wird Franz Kafka am 3. Juli 1883 in Prag geboren. Die Eltern jüdischer Herkunft betreiben ein Geschäft mit feiner Wäsche und Accessoires. Die Sprache im Elternhaus ist überwiegend deutsch; tschechisch spricht man mit den Bediensteten. Nach dem Abitur beginnt Kafka ein Jura-Studium in Prag und lernt kurz darauf den Schriftsteller und Komponisten Max Brod kennen, mit dem er lebenslang befreundet bleibt. Im Juni 1906 promoviert er und beginnt ein Rechtspraktikum am Strafgericht. 1908 veröffentlicht er seine ersten Prosastücke in der Zeitschrift "Hyperion".

In den Jahren 1910/11 führen ihn Reisen mit Max Brod nach Paris, Italien und in die Schweiz. In den Jahren bis 1914 entstehen eine Reihe seiner Werke, wie u.a. "Der Verschollene", "Die Verwandlung", "Das Urteil" oder "Der Heizer".

Am 1. Juni 1914 verlobt sich Franz Kafka mit Felice Bauer; die Verlobung wird jedoch bald wieder aufgelöst. Für sein Werk "Die Verwandlung" erhält er 1915 den Fontane-Preis. Vom Militärdienst wird er 1916 freigestellt und es kommt zu einer neuen Annäherung mit Felice Bauer und neuerlichem Heiratsentschluss, der jedoch ebenfalls wieder 1917 in Auflösung endet. Am 10. August 1917 ereignet sich ein Lungenblutsturz und infolge dessen siedelt Franz Kafka zu seiner Schwester Ottla nach Nordböhmen über. Hier auf dem kleinen Bauernhof entstehen aphoristische Texte. 1918 erkrankt Franz Kafka an der Spanischen Grippe und lernt 1919 Julie Wohryzek kennen. Aber auch hier kommt es nicht zur Heirat, weil das Paar keine Wohnung findet. Auch diese Verbindung löst sich im kommenden Jahr wieder auf. Immer weitere Kuren nach Südböhmen, dem Riesengebirge, nach Müritz und Schelesen folgen, in denen er seine Kraft aber auch weiterhin auf sein umfangreiches literarisches Schaffen legt.

Kafkas literarisches Werk gehört zur Weltliteratur und zählt zur Moderne. Viele seiner Werke erschienen erst nach seinem Tod und wurden von seinem engen Freund Max Brod herausgegeben. Immer wieder traten editorische Probleme auf, da Kafka die weit überwiegende Zahl seiner Werke nicht vollendet hatte. Seine drei Romane blieben Fragment. Ein weiteres Problem bestand darin, dass das Private und Literarische nicht klar zu trennen war und seine Art, die gleichen Hefte für Privates wie Literarisches zu benutzen, machte diese Trennung oft noch schwieriger.

Ein Jahr vor seinem Tod lernt Kafka 1923 Dora Diamant kennen. In Berlin haben sie wechselnde gemeinsame Wohnungen und leiden an der Hyperinflation. Kafkas Gesundheitszustand wird immer kritischer und die Diagnose der Kehlkopftuberkulose bringt ihn in die Universitätsklinik Wien und anschließend ins Sanatorium Dr. Hugo Hoffmann. Sein Tod tritt am 3. Juni 1924 ein.

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