Biografie

Zitate
Georg Trakl

Georg Trakl wurde am 3. Februar 1887 in Salzburg als Sohn eines Eisenhändlers geboren. Trakls Mutter war drogenabhängig und konnte sich nicht um ihre sieben Kinder kümmern, die deshalb von einer französischen Gouvernante aufgezogen wurden. Marie Boring, die Gouvernante, wurde somit zum Mutterersatz und zur wichtigsten Bezugsperson für Georg Trakl. Als strenggläubige Katholikin und brachte sie den Kindern nicht nur den christlichen Glauben nahe, sondern lehrte sie auch die französische Sprache, indem sie mit ihnen häufig französische Literatur und Magazine.

Im Herbst 1892 kommt Trakl auf die der katholischen Lehrerbildungsanstalt angeschlossene Übungsschule und besuchte den Religionsunterrichts in der protestantischen Schule. Im Herbst 1897 kommt Trakl dann auf das K.K. Staatsgymnasium. Er war jedoch ein schlechter Schüler und wurde am Ende der vierten Klasse nicht versetzt und muss diese daher wiederholen.

Etwa 1904 -1906 war georg Trakl Mitglied des Dichter-Zirkels "Apollo", später "Minerva". Aus dieser Zeit stammt möglicherweise das Gedicht "Der Heilige". Ebenfalls in diese Zeit fallen nach der Erinnerung eines Jugendfreundes Prosastücke mit den Titeln "Der Relegierte", "Das Jausenbrot", "Die Brüder" und "»Ein Irrtum".

1905 wird Trakl am Ende der siebenten Klasse erneut nicht versetzt und verläßt das Gymnasium. Um Ende August /Mitte September datiert der erste bekannte Brief Trakls an seinen Freund Karl von Kalmar mit dem ersten Hinweis auf Rauschgiftgenuß: "Um über die nachträgliche Abspannung der Nerven hinwegzukommen habe ich leider wieder zum Chloroform meine Zuflucht genommen. Die Wirkung war furchtbar."

1906 wurden mit "Totentag" und "Fata Morgan" erste Theaterstücke Trakls aufgeführt, wenn auch mit wenig Erfolg. Auch die erste Veröffentlichung der Prosaarbeit "Traumland. Eine Episode" in der Salzburger Volkszeitung datiert aus dieser Zeit.

Im Jahr 1908 wird ebenfalls in der Salzburger Volkszeitung mit "Das Morgenlied" Trakls erstes Gedicht veröffentlicht. Ein Jahr später, im Herbst 1909, wird Trakls erster Gedichtband veröffentlicht. Trakl erlebt in jenem Jahr einen neuen dichterischen Aufschwung.

Nach dem Tod des Vaters 1910 geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten.

Georg Trakl beendete trotzdem sein Studium der Pharmazie und trat kurz danach als einjähriger Freiwilliger in den Militärdienst ein bei einer Sanitätsabteilung in Wien. Zu dieser Zeit verfiel Trakl immer mehr in Depression und Drogenexzesse.

Nach dem Ende seines Militärjahres versuchte Trakl als Apotheker Fuß zu fassen, was ihm zwar nicht gelang, ihn aber 1911 nach Innsbruck führte wo er durch seinen Jugendfreund Erhard Buschbeck 1912 Ludwig von Ficker kennen, in dessen Halbmonatszeitschrift "Der Brenner" Trakls Gedichte fortan regelmäßig veröffentlicht wurden.

Bedingt durch Alkohol- und Drogenkonsum litt Trakl zunehmend unter Angst und Depression. Er lebte in Zuständen zwischen Euphorie und Betäubung und seine Lyrik wurde schwermütiger.

Als im August 1914 der Erste Weltkrieg aus brach wurde Trakl als Militärapotheker ins Heer einberufen und erlebte die Schlacht bei Grodek mit.

Trakl musste viele Schwerverwundeten allein und unter schlechten Bedingungen. Er arbeitete zwei Tage und Nächte in dem Lazarett, das später als eine der "Todesgruben von Galizien" bezeichnet wurde. Aber Trakl konnte den Sterbenden kaum helfen. Die Verzweiflung über seine Ohnmacht trieb Trakl in einen Nervenzusammenbruch.

Ein Suizidversuch wurde verhindert und Trakldaraufhin zur Beobachtung in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen. Dort starb er am Abend des 3. November 1914 nach Einnahme einer Überdosis Kokain.

Georg Trakl gilt als einer der bedeutendsten Frühexpressionisten deutscher Sprache. Nach symbolistischen Anfängen fand Trakl zu individuellen hymnischen Formen und reimlosen freien Rhythmen. In seiner vor allem von Baudelaire und Rimbaud beeinflußten phantastisch-metaphorischen Dichtung dominieren Trauer und Schwermut, Abscheu, Resignation und Untergangsstimmung.

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