Hans Kasper
Biografie
ZitateDer deutsche Schriftsteller Hans Kasper wurde am 24. Mai 1916 in Berlin als Dietrich Huber geboren. Bekannt wurde Hans Kasper vor allem als Hörspielautor.
Für sein bekanntestes Werk, die Anti-Kriegs-Komödie "Geh David helfen" (hr/BR 1962), wurde er mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Dieser Ehrenpreis, einer von einem kriegsblinden Künstler gestalteten Plastik, wird jährlich "für ein von einem deutschsprachigen Sender konzipiertes und produziertes Original-Hörspiel verliehen, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert."
Ebenfalls weite Beachtung fand das Buch "Das Blumenmädchen", das, von Illustrator Karl Staudinger ausgestattet, bereits 1958 erschien.
Hans Kasper war jedoch auch langjähriger Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), für die er Aphorismen und hintersinnige Verse schrieb. Spitzzüngige Aussagen wie "Barbarei und Zivilisation - Vorgericht und Nachspeise der Kultur" wechselten mit leicht spöttischen Zeilen wie "Dass vor Gott alle Menschen gleich sind, wie die Bibel lehrt, hat das Missverständnis ausgestreut, auf der Erde seien alle Menschen gleich." bis hin zur leisen Belehrung "Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete."
Typisch für Hans Kasper sind auch die Hinweise an einem jungen Autor für DIE ZEIT (1958 Ausgabe 39) schrieb. Die Ratschläge an den imaginären jungen Autor sind eigentlich Allerwelts-Floskeln, die Kasper trotz des begrenzten Umfangs so sprachlich gewandt formulierte, dass es wiederum Spaß macht, die Hinweise zu lesen - obgleich man hinterher kaum schlauer ist als vorher. Kasper verstand das eben das Spiel mit Worten, Sprache war seine Welt, seine Hörspiele Erlebnisse, die der heutigen Radiolandschaft fehlen.
Am 3. September 1990 starb Hans Kasper in Frankfurt am Main.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören:
- Frankfurt, 1957
- Zeit ohne Atem, (1961)
- Geh David helfen und Die drei Nächte des Don Juan. 2 Hörspiele, (1963)
- Revolutionäre sind Reaktionäre. Sätze zur Situation, (1969)
- Mitteilungen über den Menschen. Beobachtungen eines Lebens, (1978)