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Homer

Homer gilt als Autor der "Ilias" (Geschichte des Trojanischen Kriegs) und "Odyssee" (die Heimkehr des Odysseus nach Ithaka) und damit als erster großer Dichter des Abendlandes. Beide Werke verhalfen ihm zu bis heute andauerndem Weltruhm. Homer galt schon in der Antike als der Dichter schlechthin. In der Antike wurden ihm weitere Werke wie die Homerischen Hymnen zugeschrieben.

Dabei wird jedoch oft vergessen, das bis heute immer wieder angezweifelt wird, ob Ilias und Odyssee überhaupt von einer einzigen historischen Person namens Homer verfasst worden sind. Weder sein Geburtsort noch das Datum seiner Geburt oder seines Todes sind historisch belegt. Es ist nicht einmal sicher, ob es Homer überhaupt jemals gegeben hat.

Herodot schätzte, dass Homer 400 Jahre vor seiner Zeit gelebt haben muss, folglich müsste dies etwa 850 vor Christus gewesen sein. Andere historische Quellen legen Homer in die Zeit des Trojanischen Krieges, also etwa 1200 vor Christus.

Heutzutage gibt es zumindest einen Konsens dahingehend, dass Homer, wenn es ihn denn tatsächlich gab, etwa in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts vor Christus gelebt haben muss.

Umstritten ist hingegen nach wie vor die Urheberschaft der ebenfalls Homer zugeschriebenen 33 Gedichte, der sogenannten Homerischen Hymnen – Preislieder auf griechische Götter. Sie stehen den beiden Epen stilistisch nahe. Rhapsoden pflegten sie als Einleitung zu ihren Rezitationen vorzutragen. Berühmt sind der "Hymnos an Apollon" und der "Hymnos an Aphrodite".

Doch das war nicht immer so. Infolge der in der westlichen Gelehrtenwelt zurückgegangenen Sprachkenntnis des Griechischen verblasste auch der Glanz des Homer. Vergil und Lucan waren als Epiker viel bekannter. Erst die Flucht der griechischen Gelehrten aus dem 1453 von den Osmanen erstürmten Konstantinopel brachte die Kenntnis griechischer Quellen und damit auch Homers in den Westen zurück und beeinflusste stark die Renaissance. Bereits Dante Alighieri nannte Homer den Ersten unter den göttlichen Dichtern und Vorbild des von ihm verehrten Vergils.

Homers Stoffe und Themen sind somit in der klassischen antiken wie auch in der europäischen Literatur und den Bildenden Künsten allgegenwärtig. In der gehobenen Umgangssprache finden sich heute noch viele Redewendungen aus seinem Werk.

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