Biografie

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Honoré de Balzac

Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac wurde am 20. Mai 1799 in Tours geboren. Sein Vater war Sekretär eines höheren Beamten, der zwei Jahre zuvor im Alter von 50 Jahren eine 19 jährige Frau geheiratet hatte.

Balzac beschrieb seine Kindheit und Jugend später als freudlos. Er war, wie auch seine beiden jüngeren Schwestern, direkt nach der Geburt in die Obhut einer Amme gegeben worden. Im Alter von acht Jahren, wurde er 1807 in ein Internat der Oratorianer in Vendôme geschickt, wo er jedoch nicht sonderlich erfolgreich war. Nachdem er mit 13 sitzengeblieben war, wechselte er in eine Pariser Schülerpension und besuchte das Lycée Charlemagne, wo seine Leistungen ebenfalls wenig zufriedenstellend waren.

Als der Vater 1814 einen guten Posten in Paris erhielt, zog er mit seiner Familie nach Paris, wo Balzac 1816 die Schule beendete und begann ein Jurastudium an der Juristischen Hochschule (École de Droit). Nebenher höre er aber auch Vorlesungen an der Pariser Philosophisch-philologischen Fakultät (Faculté des lettres) und am Collège de France.

Der Student Balzac begann, philosophische Überlegungen zu Papier zu bringen, zunächst jedoch nur für sich ohne Veröffentlichungsabsicht. Ab 1817 arbeitete er zusätzlich stundenweise als juristische Schreib- und Hilfskraft.

Anfang 1819 schaffte Balzac mit dem "baccalauréat en droit" die Zulassungsprüfung für den letzten Studienabschnitt vor der "licence". Doch im Sommer brach er jedoch das Studium ab, um fortan als Schriftsteller zu arbeiten.

Anfangs schrieb Balzac vorwiegend Feuilletonistisches und Lyrisches sowie Fragmente eines Opernlibrettos und einer Tragödie, denen jedoch kein Erfolg beschieden war.

Nachdem er 1822 die 45-jährige Madame de Berny kennenlernte, die seine erste Geliebte gewurde und ihm einiges an Förderung zukommen ließ, versuchte sich Balzac 1823 erneut an einem Drama. Doch auch "Le Nègre" wurde kein Erfolg. Nachdem sich auch in den Folgemonaten, die Balzac vorwiegend schreibend verbrachte, kein Erfolg einstellen wollte, wurde er zunehmend depressiv, was durch den Tod seiner jüngsten Schwester 1825 noch zunahm. Die unglückliche Ehe seiner Schwester und auch seine Verhältnis zur Duchesse d’Abrantès, die ihm Einblicke in die Welt des zeitgenössischen Adels gab, inspirierten Balzac zu seinem zynischen Ehehandbuch "Physiologie du mariage" (dt.: Physiologie der Ehe) das allerdings erst 1829 unter Psyeudonym veröffentlicht wurde.

1825 gab Balzac als Compagnon eines Pariser Verlegers illustrierte und kommentierte Molière- und La-Fontaine-Ausgaben heraus und kaufte 1826 mit einem Darlehen der Madame de Berny und geliehenem Geld seiner Mutter eine Druckerei mit der er aber schon 1828 Konkurs anmelden musste.

Im Jahr 1829 schafft Balzac endlich den Durchbruch mit dem historischen Roman "Les Chouans". Die Erlöse davon erlaubten ihm, weiterhin zu schreiben. Es entstanden in der Folgezeit viele Romane und andere Schriften.

Geschäftlich hatte Balzac, der einen aufwändigen Lebensstil pflegte, jedoch kein glückliches Händchen. Viele seiner Unternehmungen scheiterten.

Mit seiner Idee der "Menschlichen Komödie", die aus 137 Einzelromane bestehen sollte, deren Figuren miteinander verwoben sind, setzte er sich selbst ein Ziel, das all seine Kraft forderte. Balzac soll zeitweise 15-17 Stunden pro Tag gearbeitet und manchmal bis zu 50 Tassen Kaffee getrunken haben. Diese enorme Belastung beeinträchtigte seine Gesundheit, die sich spätestens ab 1843 zunehmend verschlechterte.

Doch auch eine angegriffene Gesundheit hielt Balzac weder vom Arbeiten, noch von seiner Lebenslust ab. Er reiste viel und heiratete im März 1850. Auf der mehrwöchigen Rückreise von seiner Hochzeit wurde er jedoch so sehr geschwächt, dass er am 18. August 1850 in Paris starb.

Sein Hauptwerk, der Romanzyklus "La Comédie humaine" (dt.: Die menschliche Komödie), konnte Balzac nicht mehr vollenden. Er konnte bis zu seinem Tod nur noch 91 der geplanten 137 Romane beenden.

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