Honoré de Balzac

60 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Alle Verfehlungen und vielleicht gar alle Verbrechen haben als Grundlage eine falsche Überlegung oder eine ausschweifende Selbstsucht.

Alles hastet einem Ziel entgegen, alles trottet dem Reichtum nach.

Alles hienieden besteht nur durch die Bewegung und die Zahl.

Anerkennung ist das Wort eines Idioten; man findet sie im Lexikon, aber nicht im menschlichen Herzen.

Auch der Geist hat seine Hygiene, er bedarf, wie der Körper, einer Gymnastik.

Auf Erden ist einzig das Unglück vollkommen.

Bedeutet nicht in der Tat die Begier eine Art von Besitz, der uns nur in der Einbildung zuteil wird?

Bedeutet nicht in der Tat die Begier eine Art von Besitz, der uns nur in der Einbildung zuteil wird?

Bildung muss dir an Frauen etwas Gräuliches sein, und zwar aus dem in Spanien so deutlich erkannten Grund, dass es leichter ist, eine Nation von Idioten zu regieren, als ein Volk von Gelehrten.

Das Bett ist das Barometer der Ehe.

Das Drama ist die Stimmung eines Jahrhunderts, indem die Politik ein ständiges Mimenspiel ist.

Das Herz einer Mutter ist von unergründlicher Tiefe, auf dessen Boden immer Vergebung findet.

Das Leben eines Geizhalses ist eine beständige Ausübung der Macht im Dienst der Person. Er verläßt sich nur auf zwei Gefühle: Eigenliebe und Eigennutz." -

Der erste Ehemann, dem die Erfindung der Doppelbetten zuzuschreiben ist, war ohne Zweifel ein Geburtshelfer, der aus Angst, er könne während seines Schlafes unwillkürlich unruhige Bewegungen machen, das von seiner Frau unter dem Herzen getragene Kind vor den Fußtritten schützen wollte, die er ihm hätte geben können.

Der Hunger treibt den Wolf aus dem Wald.

Der Mann ist so beschaffen, daß er dem vernünftigsten Argument eines Mannes widersteht, aber dem unvernünftigsten Blick einer Frau erliegt.

Der Mensch beurteilt alles durch seine Abstraktionen, das Gute, das Böse, die Tugend, das Verbrechen. Seine Rechtsformeln sind seine Waage; seine Gerechtigkeit ist blind, diejenige Gottes sieht; darin liegt alles.

Der Mensch gelangt von Abneigung zur Liebe; aber wenn er mit Liebe begonnen hat und von dieser zur Abneigung übergeht, kehrt er niemals zur Liebe zurück.

Der Ruhm ist die Sonne des Todes.

Der Tod ist die Krönung des Genies.

Der Zustand der Freundschaft tritt ein, wenn beide glauben, dem anderen gegenüber eine leichte Überlegenheit zu besitzen.

Die Bürokratie ist ein gigantischer Mechanismus, der von Zwergen bedient wird.

Die eigentliche Kunst liegt viel weniger in der Kenntnis der Grundsätze als in der Art ihrer Anwendung.

Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich.

Die Frau eines Bankiers ist stets eine anständige Frau.

Die Gefühle offenbaren sich um so weniger, je tiefer sie sind.

Die Gleichgültigkeit ist wie das Eis an den Polen: Sie tötet alles.

Die Kritik gleicht einer Bürste. Bei allzu leichten Stoffen darf man sie nicht verwenden; denn sonst bliebe nichts mehr übrig.

Die Liebe hat ihren Instinkt; sie weiß den Weg zum Herzen zu finden.

Die Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen zu einer gewissen Größe gelangen.

Die Menschen, die sich rühmen, ihre Ansicht niemals zu wechseln, sind Toren, die an ihre Unfehlbarkeit glauben.

Die Nahrung des Geizhalses besteht aus Geld und Verachtung.

Die soll unablässig ein Ungeheuer bekämpfen, das alles verschlingen will, was an ihr erhaben ist: Die Gewohnheit.

Eifersüchtig sein heißt: Nicht an seiner Frau, sondern an sich selbst zweifeln.

Ein Mann kann sich nicht verheiraten, ohne Anatomie zu studieren und mindestens eine Frau seziert zu haben.

Ein Stück Schwarzbrot und ein Krug Wasser stillen den Hunger eines jeden Menschen; aber unsere Kultur hat die Gastronomie erschaffen.

Eine anständige Frau ist notwendigerweise verheiratet.

Eine Begierde aufkeimen zu lassen, sie zu nähren, sie sich entfalten und größer werden zu lassen, sie zu reizen, sie zu befriedigen - das ist ein ganzes Gedicht.

Eine Frau, die einen Mann liebt, kennt sein Gesicht, wie der Seemann das offene Meer.

Eine tugenhafte Frau hat im Herzen eine Fiber mehr oder weniger als die anderen. Sie ist entweder dumm oder erhaben.

Einer Frau die Freiheit lassen, alle Bücher zu lesen, zu denen ihre Geistesanlage sie hinzieht, das heißt, einen Funken in eine Pulverkammer werfen; ja schlimmer noch als das: das heißt deine Frau lehren, sich ohne dich zu behelfen.

Es braucht ebensoviel Klugheit wie Feingefühl, einen Menschen zu führen wie zehn.

Es ist ebenso absurd zu behaupten, ein Mann könne nicht ständig dieselbe Frau lieben, wie zu behaupten, ein Geiger brauche mehrere Geigen, um ein Musikstück zu spielen.

Für Verschwender ist das Geld rund, für Sparsame flach.

In dem Ehebett besitzest du einen treuen Dolmetscher, der mit tiefer Wahrheit die Gefühle einer Frau überträgt.

Liebe ist die Poesie der Sinne.

Liebe mag für primitive Naturen ein körperliches Bedürfnis darstellen. Geistigen Menschen bedeutet sie das fesselndste Erlebnis der ganzen Schöpfung.

Lieben uns die Frauen, so verzeihen sie uns alles, selbst unsere Vergehen. Lieben sie uns nicht, so verzeihen sie uns nichts, selbst unsere Tugenden nicht.

Mit der Abstraktion beginnt die Gesellschaft - aus der Abstraktion erstehen die Gesetze, die Künste, die sozialen Interessen und Ideen. Sie ist der Ruhm und die Geißel der Welt: der Ruhm, weil sie die Gesellschaft geschaffen hat, die Geißel, weil sie den Menschen davon abhält, zur Besonderheit zu gelangen, die einer der Wege zum Unendlichen ist.

Mögen auch die Gesetze diese oder jene Ausschweifungen untersagen, das Glücksspiel, die Lotterie, die Straßenmädchen, alles was ihr wollt, die Leidenschaften werden sie niemals ausrotten.

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