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Hugo von Hofmannsthal

Der österreichische Schriftsteller Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, genannt Hugo von Hofmannsthal, wurde 1. Februar 1874 in Wien geboren. Seine Eltern waren ein Jurist, der zum Direktor einer Wiener Bank fungierte, und die Tochter eines Notars. Die traditionsreiche Familie galt als wohlhabend, seit der Urgroßvater Isaak Löw Hofmann (1759–1849) die Seidenindustrie in Österreich eingeführt und beträchtliches Vermögen angehäuft hatte. Ein Jahr vor der Geburt Hugo von Hofmannsthals hatte die Familie jedoch beim sogenannten Gründerkrach von 1873 das ganze Familienvermögen verloren.

Während die Öffentlichkeit davon ausging, dass Hugo von Hofmannsthal vom Vermögen seiner Familie lebte, musste er in Wahrheit sein Geld selbst verdienen und fürchtete vielmehr, in der Armut zu landen.

Dennoch legte die Familie großen Wert auf Bildung. Und so wurde von Hofmannsthal zu nächst von Privatlehrern erzogen und besuchte dann ab 1884 das Akademische Gymnasium in Wien, das damals als Eliteschule der Donaumonarchie galt. Er lernte neben den Altertumssprachen Latein und Griechisch auch Englisch, Französisch und Italienisch. Darüber hinaus war er sehr an Literatur interessiert. Er las viel und begann früh, eigene Gedichte zu schreiben, die er als Schüler jedoch nur unter Pseudonymen veröffentlichen durfte. Dennoch fand Hofmannsthal recht schnell große Beachtung als Lyriker und Dramatiker.

Trotz der frühen literarischen Erfolge bestand sein Vater darauf, dass er nach der Matura, die Hofmannsthal 1891 "mit Auszeichnung" abschloss, ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien aufnahm, das er jedoch nicht beendete. Nach der ersten juristischen Staatsprüfung leistete er zunächst ein Jahr Militärdienst beim Sechsten Dragoner-Regiment in Brünn und Göding (Mähren), bevor er nach einer Venedig-Reise wieder an die Universität zurückkehrte. Dort brach er das Jura-Studium ab und begann ein Studium der französischen Philologie.

1898 promovierte Hofmannsthal mit "Über den Sprachgebrauch bei den Dichtern der Pléjade". Während er an seiner Habilitationsschrift arbeitete, unternahm Hofmannsthal viele Reise und lernte einige der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit kennen, darunter Rainer Maria Rilke und Stefan George. Als besonders fruchtbar erwies sich die Freundschaft zu dem Komponisten Richard Strauss, der damals Kapellmeister an der Berliner Hofoper war. Hofmannsthal schrieb später einige Libretti für Strauss-Opern, darunter Elektra, die 1908 erstaufgeführt wurde.

Den Ersten Weltkrieg verbrachte Hofmannsthal, der immerhin schon 40 Jahre alt war, nach kurzem Einsatz als Landsturmoffizier im Innenministerium, wo er Kriegspropaganda schrieb.

Nach dem Krieg konnte Hofmannsthal nahezu nahtlos an seine Erfolge vor dem Krieg anknüpfen, auch wenn er den Untergang der Donaumonarchie nie ganz verwinden konnte.

Am 13. Juli 1929 erschoss sich Hofmannsthals Sohn Franz im Alter von nur 26 Jahren. Zwei Tage später starb Hugo von Hofmannsthal in Wien an einem Schlaganfall, als er zur Beerdigung seines Sohnes aufbrechen wollte. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das ihn zu einem der wichtigsten Repräsentanten der Wiener Moderne machte.

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