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Johann Jakob Wilhelm Heinse

Johann Jakob Wilhelm Heinse, der eigentlich mit Nachnamen Heintze hieß, ist am 15. Februar 1746 in Langewiesen, Thüringen, als Sohn des Stadtschreibers zur Welt gekommen.

Nach seinem Schulbesuch in Langewiesen wechselte Heinse zunächst auf das Gymnasium in Arnstadt und später auf das in Schleusingen. 1766 immatrikulierte er sich an der Universität Jena für das Fach Jura. Aber von Anfang an vernachlässigte er dieses Studium zugunsten seiner literarischen Interessen. Zwei Jahre später folgte er seinem Lehrer Friedrich Justus Riedel an die Universität Erfurt. Riedel unterstützte Heinse während dessen Studium, profitierte aber auch von dessen Hilfe beim Verfassen seiner Pamphlete.

Durch Riedel machte Heinse die Bekanntschaft von Christoph Martin Wieland durch dessen Fürsprache Heinse in Johann Wilhelm Ludwig Gleims Halberstädter Dichterkreis Aufnahme fand.

Nach Beendigung seines Studiums begleitete er im Spätsommer 1771 zwei ehemalige Offiziere auf deren Reise durch Süddeutschland und kehrte erst im Sommer 1773 nach Halberstadt zu Gleim zurück. Durch Gleims Vermittlung bekam Heinse ab September des Jahres eine Anstellung bei der Familie von Massow als Hofmeister. Dieses Amt hatte er bis Ende 1773 inne.

Von den Brüdern Jacobi, dem Dichter Johann Georg Jacobi und dem Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi, wurde Heinse im April 1774 für die Redaktion ihrer Damenzeitschrift "Iris" engagiert. Als Mitarbeiter lernte er auch Johann Wolfgang von Goethe kennen, den er sehr verehrte.

1776/1777 veröffentlichte Heinse im Deutschen Merkur seine Briefe "Über einige Gemälde der Düsseldorfer Galerie" und erreichte damit seinen literarischen Durchbruch. Mit diesen Briefen wandte sich Heinse von Johann Joachim Winckelmann und dessen Ansichten über Kunst ab.

Ab Juli 1780 unternahm Wilhelm Heinse eine Italienreise, die ihn durch die Schweiz bis nach Südfrankreich führte. Heinse legte die meisten Strecken zu Fuß zurück und blieb meist nur kurz an einem Ort. Lediglich in Venedig, Florenz und Rom hielt er sich längere Zeit auf.

In Rom lernte er Friedrich Müller kennen, der ihn mit der Kunst und der Geschichte der Stadt vertraut machte. Heinse verarbeitet seine Eindrücke in seinem Roman "Ardinghello", den er 1786 veröffentlichte.

Im September 1783 kehrte Heinse nach Deutschland zurück. 1786 bekam er in Düsseldorf eine Anstellung als Vorleser des Mainzer Erzbischofs, Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal. Später avancierte er zum erzbischöflichen Bibliothekar. Der Kurfürst verlieh Heinse den Titel eines Hofrats und beförderte ihn zum Professor. Auch Erthals Nachfolger, Reichsfreiherr Karl Theodor von Dalberg, ließ seine Privatbibliothek von Heinse verwalten. 1792 wurde Mainz durch die französische Armee besetzt. Bei der Belagerung von Mainz im darauf folgenden Jahr flüchtete der kurfürstliche Hof nach Aschaffenburg. Unter Heinses Leitung wurde auch die Privatbibliothek des Erzbischofs dorthin in Sicherheit gebracht. Bis an sein Lebensende wirkte Heinse dann als Bibliothekar an der Hofbibliothek Aschaffenburg.

Am 22. Juni 1803 starb Johann Jakob Wilhelm Heinse im Alter von 57 Jahren in Aschaffenburg.

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