Biografie

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Karl Kraus

Am 28. April 1874 wurde Karl Kraus wird in Gitschin, Nordböhmen geboren. Seine Eltern, der jüdische Papierfabrikant Jakob Kraus und seine Frau Ernestine, zogen 1877 nach Wien. Karl Kraus begann nach dem Abitur ein Jurastudium, studierte aber auch Philosophie und Geschichte. Sein Studium schloss er nicht ab. Bereits während des Studiums schrieb er literaturkritische Beiträge, versuchte sich als Schauspieler, Regisseur und Vortragskünstlern. Zu seinen Freunden gehörten u.a. Arthur Schnitzler und Hugo von Hoffmannsthal.

1897 war der Korrespondent der "Breslauer Zeitung" in Wien und distanzierte sich zunehmen von der Gruppe "Jungwien", einer Literaturgruppe, die er als dekadent empfand, was er in der Satire "Die demolierte Literatur" auch nach außen gab.

Im Jahre 1899 fand die Gründung der Zeitschrift "Die Fackel" statt, die Kultur- und Gesellschaftskritik betrieb und in der Karl Kraus 37 Jahre alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens mit scharfer Zunge und Feder analytisch beobachtete. Er sah diese Tätigkeit als Kampf gegen die Medienverlogenheit an, die ihm großes Anliegen war. Im Oktober des gleichen Jahres trat er aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus.

In den Folgejahren bis zum Ersten Weltkrieg erschienen Essays, Aphorismen und eine große Anzahl Kritiken in seiner "Fackel". Er tritt dem Katholizismus bei.

Während des Ersten Weltkrieges wurde seine Zeitschrift mehrfach konfisziert. Grund waren sowohl seine pazifistische Einstellung wie aber auch seine Haltung zur österreichischen Kriegspolitik. Noch während des Krieges beginnt der mit dem "Theater der Dichtung" und rezitiert vollständige dramatische Texte. Anliegen ist ihm das historische Sprachbewusstsein, da er in seiner eigenen Gegenwart die wachsende Sprachlosigkeit mit Sorge beobachtet.

Im Lyrikband „Worte in Versen“ veröffentlicht er seine ersten Gedichte, wo er ebenfalls dem Sprachbewusstsein einen hohen Rang einräumt. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges erscheint sein Antikriegsdrama "Die letzten Tage der Menschheit" in seiner Zeitschrift. Mit seiner 1921 veröffentlichten Operette "Literatur oder Man wird doch da sehn", stellt er sich offen gegen den Expressionismus. 1923 erfolgt der Austritt aus der katholischen Kirche.

Anfang der 30er Jahre warnt er vor dem Nationalsozialismus und erkennt darin die drohende Entmenschlichung. Doch auch die Sozialdemokratie wird mit Kritik bedacht. Das letzte Heft der Fackel erscheint im Februar 1936 und im gleichen Jahr am 12. Juni stirbt Karl Kraus in Wien.

Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Österreichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Kennzeichnend waren für den Publizisten, Satiriker, Lyriker und Dramatiker seine scharfe Kritik an der Presse und jenen Machenschaften, die Hetzjournalismus betrieben und die er selbst Journaille nannte.

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