Biografie

Zitate
Pablo Casals

Der Cellist Pablo Casals erblickte am 29. Dezember 1876 in El Vendrell, Spanien, als Pau Casals i Defilló das Licht der Welt. Sein Vater Carles Casals i Ribes war Organist in El Vendrell und lehrte Pau bereits in frühen Kinderjahren Gesang, Klavier, Orgel und Komposition.

1893 nimmt Casals ein Studium am Madrider Konservatorium (Conservatoria de Musica y Declamacion) auf, wo er von Jesus de Monasterio in Kammermusik unterrichtet wird. Graf de Morphy unterstützte Casals und kümmerte sich auch um dessen geistige und kulturelle Ausbildung.

Aufgrund eines Empfehlungsschreibens des Grafen de Morphy an den renommierten französischen Dirigenten Charles Lamoureux tritt Casals bei diesem als Solist am 12. November und noch einmal am 17. Dezember 1899 auf und wurde von Publikum und Presse gefeiert. Anschließend folgten in Begleitung des Pianisten Harold Bauer in 1900 und 1901 diverse Auftritte in Spanien und Holland. 1901 besuchte er erstmals die USA

Pablo Casals Leben drehte sich jedoch nicht nur um Musik. Er setzte sich unermüdlich für Frieden, Demokratie und Freiheit ein. Obwohl er in den Jahren des Franco-Regimes in den spanischen Medien Pablo Casals genannt wurde, bestand er immer darauf, Pau genannt zu werden; nicht nur, weil dies sein Name auf katalanisch ist, der Sprache, die er stets verteidigte, sondern auch, weil das Wort „Pau“ auf Katalanisch „Frieden“ bedeutet.

Als sich in Russland nach der Oktoberrevolution 1917 ein kommunistisches Regime bildete, beschloss Casals, nicht mehr in diesem Land aufzutreten. Bekannt für seine republikanischen Ideale, führte er 1931 anlässlich der Ausrufung der Zweiten Republik in Spanien Beethovens Neunte Symphonie in Barcelona auf. Nach der Machtergreifung Hitlers, dessen Ziele er verabscheute, wies er 1933 eine Einladung zurück, in Deutschland aufzutreten.

Mit Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs stellte er sich öffentlich auf die Seite der Republik. Der Verlauf des Krieges zwang ihn schließlich in das Exil nach Prades in Frankreich. Von dort unterstützte er aktiv spanische Flüchtlinge. Nach dem Sieg Francos übersiedelte er nach Puerto Rico, wo seine Mutter als Tochter katalanischer Einwanderer geboren worden war. Er kündigte an, nicht wieder nach Spanien zurückzukehren, bis die Demokratie wiederhergestellt worden sei. In einem weiteren Schritt in seinem Kampf für den Frieden und gegen die Diktatur Francos erklärte er 1945, solange nicht mehr öffentlich aufzutreten, wie die westlichen Demokratien ihre Haltung gegenüber der Franco-Regierung nicht ändern.

Zwischen 1946 und 1950 widmete er sich der Komposition, dem Studium und der Lehre und setzte die Unterstützung spanischer Flüchtlinge im Ausland fort. Erst auf Drängen seines Freundes Alexander Schneider trat er 1950 anlässlich der ersten Festspiele in Prades wieder öffentlich auf. Diese waren dem 200. Todestag seines Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach gewidmet.

Auf Einladung der Vereinten Nationen führte er am 24. Oktober 1958, dem „Tag der Vereinten Nationen“ in der Vollversammlung ein Konzert auf, das in über 40 Länder übertragen wurde. Dieses Konzert und seine Friedensbotschaft machte Pablo Casals zu einem Symbol für den Kampf um Frieden und Freiheit in der Welt. Im gleichen Jahr wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert. Statue zum Gedenken an Pablo Casals 100. Geburtstag in Montserrat

Anlässlich der Uraufführung seines Oratoriums El Pessebre am 19. April 1962 in San Francisco kündigte er an, den Rest seines Lebens dem Einsatz für Menschenwürde, Brüderlichkeit und Frieden zu widmen.

Am 22. Oktober 1973 starb Pablo Casals in San Juan de Puerto Rico.

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