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Romain Rolland

Romain Rolland wurde 1915 als dritter Franzose mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet - "als Anerkennung für den hohen Idealismus seines dichterischen Werkes und für die Wärme und Wahrhaftigkeit, mit der er die Menschen in ihrer Verschiedenartigkeit dargestellt hat".

Geboren wurde Romain Rolland am 29. Januar 1866 in Clamecy, Département Nièvre, als Sohn eines Notors. Ihm wurde eine gute bürgerliche Erziehung zuteil, die auch Musik beinhaltete. Rollands Mutter führte den Jungen behutsam in die klassische Musik ein, der auch für Literaturfrühes Interesse zeigte. Bereits mit 11 Jahren begann Rolland mit dem Schreiben eigener Erzählungen.

Im Jahr 1880 verkaufte Rollands Vater seine Kanzlei, damit die Familie nach Paris ziehen konnte, wo sich der junge Romain in Vorbereitungsklassen auf die Zulassungsprüfung zur École Normale Supérieure (ENS), der französischen Eliteschule für die Lehramtsfächer an Gymnasien, vorbereiten sollte. Rolland wechselte zunächst an das Lycée Saint-Louis und 1882 an das Gymnasium Louis-le-Grand. 1886 wurde er in die ENS aufgenommen und studierte dort bis 1889 Literatur und Geschichte.

Nach dem Schlussexamen und der Einstellungsprüfung für das Amt eines Gymnasialprofessors für Geschichte ließ sich Rolland gleich wieder beurlauben und ging für zwei Jahre an die Ecole française de Rome, um dort Material für eine musikhistorische Doktorarbeit zu sammeln.

1892 nahm er in Paris eine Teilzeitstelle am Fymnasium Lycée Henri IV an. Nach Abschluss seiner Dissertation ging Rolland 1895 als Dozent für Kunstgeschichte an die ENS und 1904 als Dozent für Musikgeschichte an die Sorbonne.

In diesen Jahren unternahm Rolland viele Bildungsreisen durch West- und Mitteleuropa und schrieb Erzählungen, Essays und musik- und kunsthistorische Schriften, darunter Biografien über Beethoven (1903), Michelangelo (1906), Händel (1910) und auch Tolstoi ( 1911) .

Bereits 1903 begann Rolland sein Hauptwerk "Jean-Christophe", das in 10 Bänden von 1904 bis 1912 gedruckt wurde.

Dann kam der Erste Weltkrieg, den Rolland heftig kritisierte - und zwar in alle Richtungen. Mittendrin im Kriegsgeschehen erhielt er 1916 rückwirkend für 1915 den Nobelpreis für Literatur.

Nach dem Ersten Weltkrieg initiierte Rolland 1919 mit Henri Barbusse die Gruppe "Clarté", eine Friedensbewegung linker Intellektueller, sowie die gleichnamige Zeitschrift. 1923 war er Mitgründer der Zeitschrift "Europe", die sich insbesondere für eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland einsetzte.

1922 Rolland in Villeneuve am Genfersee Mahatma Gandhi.

Ende der 1920er Jahre wandte sich Rolland wieder seinem Lieblingskomponisten Beethoven zu. Er begann eine auf fünf Bände angelegte Monografie das er jedoch nicht mehr beenden konnte. Es lediglich einige Teile des Projekts.

1937 zog er sich in den burgundischen Wallfahrtsort Vézelay zurück, wo er an seinen Memoiren schrieb.

Am 30. Dezember 1944 starb Romain Rolland in Vézelay, Burgund.

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