Romain Rolland

17 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Guten.

Den ganzen Weg von Sankt Martin bis Sankt Andreas in Mantua habe ich, den Stock in der Faust, auf meinen zwei Beinen zurückgelegt. Es ist gar annehmlich zu sehen, wie sich die Erde unter den Schuhen dehnt, und herrlich, den Teig der Welt zu kneten.

Die Grausamkeit gegen die Tiere und auch schon die Teilnahmslosigkeit gegenüber ihren Leiden ist meiner Ansicht nach eine der schwersten Sünden des Menschengeschlechts. Sie ist die Grundlage der menschlichen Verderbtheit.

Die großen Seelen sind wie hohe Berggipfel. Der Wind peitscht sie, die Wolken hüllen sie ein, aber man atmet leichter und kräftiger auf ihnen als anderswo.

Die Liebe zur Wahrheit ist die einzige, die einen nicht im Stich läßt.

Ein Held ist jemand, der tut, was er kann! Die anderen tun dies nicht.

Eine Diskussion ist unmöglich mit jemanden, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.

Glück heißt seine Grenzen kennen und sie lieben.

Jedes Volk hat seine Vorzüge und seine Fehler. Die Fehler erkennt der Fremde sofort, die Vorzüge oft sehr viel später.

Man hätte wahrlich meinen können, die gute Mutter Erde wolle uns das Blut, so sie getrunken, in Wein zurückgeben. Und warum auch nicht? Nichts geht verloren; nichts darf verlorengehen? Ginge es verloren, wo wollte es da hingehen? Das Wasser kommt vom Himmel und steigt wieder zum Himmel. Warum sollte der Wein nicht gleicherweis solch Hin und Her zwischen / der Erde und unserem Blut machen?

Man soll die Wahrheit mehr als sich selbst lieben, aber seinen Nächsten mehr als die Wahrheit.

Mein Vaterland ist nicht Gestern, mein Vaterland ist Morgen.

Mich erfreut's, in Herzen zu stöbern. Ich mag gern erfahren, was in ihnen vorgeht.

Nehmt jeden Tag ein Bad der Menschlichkeit!

Seit drei Monden war mit ein Auftrag für eine Truhe und einen großen Anrichtetisch für Schloß Asnois zuteil worden. Ich harrete, damit anzufangen, nur darauf, daß ich nochmalen hinginge und das Haus, das Zimmer und den Platz, dafür sie bestimmt waren, mit eigenen Augen wiedersähe. Denn ein schön Möbel ist gleich einer Frucht, so man am Spalier selbsten pflücken muß.

Von einem schöpferischen Genie verlangt man keine kritische Objektivität.

Wenn der Mensch in Massen auftritt, gibt Gott klein bei.

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